Gigafactory in Grünheide

Keine Milliardenförderung: Tesla scheiterte an Auflagen

Veröffentlicht: 24.02.2022 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 24.02.2022
Tesla

Eigentlich hätte Tesla im Rahmen des europäischen IPCEI-Programms (Important Project of Common European Interest) im vergangenen Jahr über eine Milliarde Euro an Fördergeldern für die Gigafactory in Grünheide bekommen sollen. Im November verkündete Elon Musk dann, dass man auf die Förderung verzichten werde. Das war durchaus überraschend, denn „Lange sah es so aus und verlautete es auch aus Regierungskreisen, als ob die Milliardenspritze eine sichere Sache sei“, schreibt Business Insider.

Nun zeigt sich offenbar: Tesla hat die Auflagen für die Förderung nicht erfüllt und hätte das Geld also ohnehin nicht bekommen. Das habe Business Insider „übereinstimmend“ aus Regierungskreisen erfahren. So habe die ehemalige Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD Tesla-Managern bereits gegen Ende des Jahres mitgeteilt, dass für die Förderung längere Prüfungen anstehen, es aber schlecht aussehe. Die Vermutung liegt nun nahe, dass Elon Musk der Ablehnung schlicht zuvorgekommen ist.

Keine echten Innovationen in Grünheide

Eine Voraussetzung für die Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms ist, dass ein Unternehmen eine Innovation hervorbringt, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Und genau das war offenbar das Problem. Tesla hat zwar in Grünheide diverse neue Maschinen und Anlagen eingesetzt, diese waren allerdings bereits im Werk im US-Bundesstaat Texas im Einsatz, wie es aus Regierungskreisen heißt. Tesla erfülle damit nicht das Hauptkriterium für die Förderung.

Mehr als 2.500 Angestellte in Grünheide

Die Fortschritte in Grünheide gehen indes voran. Jüngst wurden 400 neue Mitarbeiter für das Werk von der Arbeitsagentur Frankfurt/Oder vermittelt, die künftig in Produktion und im Lager arbeiten sollen. Laut IG Metall arbeiten damit mittlerweile etwa 2.600 Angestellte in und an der Gigafactory, berichtet der Deutschlandfunk. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 12.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Anfang der Woche habe es die erste Betriebsratswahl im Tesla-Werk gegeben. 

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Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#1 Dominik 2022-02-25 12:01
Elons Begründung war auch, dass bei diesen "Förderungen" irgendwann auch immer eine Gegenleistung erwartet wird. Damit hat Tesla schlechte Erfahrungen gemacht und weil sie das Geld eh nicht brauchen (allein letztes Quartal >2Mrd Gewinn), können sie darauf verzichten.
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