Ama-Zone

Amazon Alexa – vom Helferlein zum Schwein

Veröffentlicht: 20.04.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 21.04.2022
Schwein

In der Reihe „Ama-Zone“ grübelt Tina Plewinski über die vielfältige Welt von Amazon: über Vor- und Nachteile des Online-Riesen, neue Entwicklungen, trendige Hypes, die unablässigen Machtbestrebungen des Konzerns und – im aktuellen Teil dieser Reihe – über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von Alexa.

Über die vielen Vorteile, die ein Leben mit Amazons Sprachassistentin eröffnet, habe ich in der Vergangenheit immer mal wieder schwadroniert: Alexa ermöglicht eine allzu berauschende Macht über das eigene Smart-Home, sie stillt aufkommenden Wissensdurst innerhalb von Sekunden – egal ob zu geografischen Themen, geschichtlichen Entwicklungen oder kulinarischen Möglichkeiten, sie hilft beim Organisieren des persönlichen Alltags und versorgt ihre Nutzer mit auditiver Unterhaltung. Ein Traum.

Allerdings wurde mir über das jüngste Osterfest noch einmal deutlich vor Augen geführt, dass Alexa noch längst nicht dort ist, wo Amazon sie sicherlich haben möchte. Man darf davon ausgehen, dass Amazon erst zufrieden ist, wenn das bestmögliche, das behaglichste und komfortabelste Erlebnis für Alexa-Nutzer geschaffen wurde. 

Und dieses Erlebnis dürfte nunmal entstehen, wenn die Sprachassistentin irgendwann an einen Punkt gelangt, an dem sie dem Menschen wirklich nahe kommt. An dem sie tatsächliche Intelligenz beweist, brauchbare, individuell abgestimmte Vorschläge unterbreitet, an dem sie wahrlich mitdenkt – das ist derzeit allerdings noch nicht wirklich der Fall.

Mehr Intuition, bitte!

Ich liebe meine Alexa und möchte sie auch nicht mehr missen. Und Amazon wird nicht müde darauf hinzuweisen, dass die Sprachassistentin etwa dabei helfen kann, dass sich ältere Menschen weniger einsam fühlen. Super Sache! Das war einer der Gründe, weshalb wir einen Echo – und damit Alexa – als Osterpräsent verschenkt haben. Das Problem: Alexa ist in einigen Fällen weniger intuitiv in der Nutzung, als es wünschenswert wäre.

Ein Beispiel: Großtante Gretel ist in ihren 70ern und unfassbar stolz – so wie der Rest der Familie – dass sie ihre Einkaufsliste mittlerweile auf dem Handy organisieren kann. „Bring!“ ist eine fantastische App, die dies ermöglicht (#KeineWerbung). Und das Beste: „Bring!“ lässt sich auch mit Alexa koppeln, sodass man Alexa sagen kann, dass sie Dinge auf die Einkaufsliste setzen oder diese wieder streichen kann. Zumindest, wenn man ganz genau jenen Wortlaut verwendet, den Alexa dafür vorgesehen hat. 

Da reicht es nämlich nicht, zu sagen „Alexa, setze Mehl auf meine Liste!“. Tut man dies, landet das Mehl auf der Amazon-Liste. Und Großtante Gretel würde im Leben nicht darauf kommen, Mehl online bei Amazon zu ordern. Stellen Sie sich nun vor, wie ich versuche, Großtantchen Gretel drei Tage lang einzubläuen, dass sie sagen muss: „Alexa, ÖFFNE BRING! und setze Mehl auf meine Liste!“ statt „Alexa, setze Mehl auf meine Liste!“ Ein Ding der Unmöglichkeit!

Keine Listen, dafür Schweinelaute

Nachdem sie zum Ostermontag also rund 20 Packungen Mehl auf ihrer Amazon-Liste, nicht jedoch auf ihrer „Bring!“-Einkaufsliste zu verzeichnen hatte, meinte sie, dass sie die Liste dann vielleicht doch lieber über ihr Handy und nicht über Alexa steuert. Nun. Da zeigt sich, dass die Technik nur verwendet wird, wenn sie den Bedürfnissen der Nutzer entspricht. Und das tut sie – zumindest im Fall von Tante Gretel – an dieser Stelle eben nicht. Noch nicht, bleibt zu hoffen.

Was statt der Einkaufsliste allerdings herausragend gut funktioniert hat, war die Bespaßung der Jüngsten. Wenn Tante Gretel über das gesamte Osterfest nicht müde wird, Alexa Tierlaute machen zu lassen, dann weiß man, dass sie nicht ganz umsonst im Gretel’schen Haushalt eingezogen ist. „Alexa, wie macht das Schwein?“ Ein Satz, der mir jetzt noch in den Ohren klingt und der die Kleinen wiederum zum Gackern und Wiehern gebracht hat. Danke, Alexa!

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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