Blockchain Update

Das hat es mit Ethereums „The Merge“ auf sich

Veröffentlicht: 16.09.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 16.09.2022
Ethereum 2.0 Vektorgrafik

Ein häufiger Kritikpunkt an Kryptowährungen ist der hohe Energieverbrauch, den das Schürfen der digitalen Reichtümer verlangt. Bisher lief die Ethereum Blockchain, wie auch die von Bitcoin, mit dem Konsensverfahren Proof-of-Work (PoW). Nun sollte dieses durch das Verfahren Proof-of-Stake (PoS) ersetzt werden. Dafür sollte die Blockchain von Ethereum mit der zuvor parallel etablierten Beacon-Chain zusammengeführt werden. Wie unter anderem t3n berichtet, ging das Upgrade reibungslos vonstatten.

Was ist ein Konsensmechanismus?

Die Sicherheit von Kryptowährungen basiert auf der Blockchain. Blöcke mit verschiedenen Informationen sichern sich dabei jeweils gegenseitig ab. Um diese Sicherheit konstant zu gewährleisten, sowie neue Blöcke zu schaffen, ist mit Mitwirkung der Community vonnöten. Die als Knotenpunkte (engl. nodes) bezeichneten Nutzer geben praktisch die Rechenleistung ihrer Computer und erhalten hierfür für gewöhnlich im Gegenzug eine Art Entlohnung, meist in Form der jeweiligen Kryptowährung.

Neben den beiden vielleicht bekanntesten Blockchains Bitcoin und Ethereum gibt es noch zahlreiche andere, wie Cardano oder Ripple. Der Unterschied in diesen liegt meistens in der Art, wie die Sicherheit gewährleistet wird – den sogenannten Konsensverfahren. 

Proof-of-Work Vs. Proof-of-Stake

Bei dem bis jetzt von Ethereum genutzte Verfahren PoW waren sämtliche Informationen der gesamten Chain jeweils an jedem einzelnen Knotenpunkt gespeichert. Bei einer gewünschten Transaktion mussten nun möglichst große Zahl an Nutzern zeitgleich der Änderung am Datensatz zustimmen. 

Dieses Zustimmen beinhaltet dabei das Lösen von komplexen Rechenaufgaben: Der erste Rechner, der zu einer Lösung kommt, erhält den Block sowie eine Belohnung für seine Arbeit. Wie das Portal Bitcoin-2Go erklärt, verbraucht der Prozess dabei bei allen teilnehmenden Rechnern jeweils eine hohe Menge Energie.

Statt dieses komplexen und energieaufwendigen Rechenprozesses (Mining) werden beim PoS-Verfahren zufällige Nutzer, welche über eigene Anteile des betreffenden Coins (Stake) verfügen, zur Validierung gebeten. Damit spielen eigene Vermögensanteile sozusagen eine größere Rolle als die Rechenleistung der Computer, was den Prozess alles in allem energiesparender gestaltet. 

Was bedeutet das Update jetzt für Anleger?

Kryptoinvestoren interessieren jetzt vor allem zwei Dinge: Sind die eigenen Token weiterhin sicher verwahrt und was bedeutet das Ganze für die Kursentwicklung? Wie es bei t3n heißt, liefen die Zusammenführung mit der Beacon-Chain und der dadurch resultierende Wechsel zu PoS zuerst einmal reibungslos ab. Am 15. September fand das Upgrade in den Vormittagsstunden statt.

Grundsätzlich wird durch PoS der Prozess der Neugenerierung von Ether etwas verlangsamt. Eine geringe Ausschüttung neuer Token bedeutet im Umkehrschluss eine Art Deflation der Währung. Die Gesamtmenge an Ether wird die Nachfrage weniger decken können – der Kurs könnte also durchaus steigen.

Angekommen ist dieser Effekt bis jetzt jedoch nicht. So meldete das Krypto-Magazin BTC-Echo gestern Abend zunächst einen Kursrutsch. Für die Umwelt liegen die Vorteile des Merge jedoch auf der Hand. „Durch den Merge werden über 99,99 Prozent des CO2-Ausstoßes reduziert“, meinte Uli Gallersdörfer, CEO von Crypto Carbon Ratings gegenüber BTC-Echo.

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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