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Streng geheime Bundescloud soll über 300 Millionen Euro kosten

Veröffentlicht: 30.05.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 30.05.2023
Serverraum in blauem Licht

Bereits seit 2021 arbeite die Bundesregierung an einer eigenen Datencloud, über welche zukünftig Verschlusssachen ausgetauscht werden sollen. Mit dem Projekt, an dem auch das Bundeskanzleramt, das Innenministerium, das Verteidigungsministerium sowie das Finanzministerium beteiligt sind, soll ein neuer Sicherheitsstandard innerhalb der NATO-Staaten geschaffen werden.

Wie Golem unter Berufung auf eine Anfrage der Unions-Bundestagsfraktion berichtet, soll die Cloud insgesamt mit Kosten von rund 315 Millionen Euro zu Buche schlagen. Für die drei georedundanten Rechenzentren sollen zudem 30 Planstellen geschaffen werden. 

Über die Cloud soll künftig Verschlusskommunikation (VSK) der Geheimhaltungsstufe „geheim“ sowie Informationen mit dem Schutzbedarf „sehr hoch“ gehandhabt werden. Die einzelnen Bundesländer sollen bereits ab dem kommenden Jahr sukzessive an die Cloud angebunden werden – bis 2027 soll dieser Vorgang abgeschlossen sein.

Um den sicheren Zugang zur Cloud zu gewährleisten, liefert das Essener IT-Unternehmen Secunet hochsichere Endgeräte. Diese sollen auf dem Sina Communicator H basieren - einem Geheimtelefon mit Display, welches bereits jetzt im Kanzleramt genutzt wird. Ein zusätzlicher Krypto-USB-Stick ermöglicht eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Die angewendeten kryptografischen Verfahren wurden dabei durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zugelassen.  

 

68,6 Prozent des deutschen Internet-Traffic stammen von Bots

Das Cybersicherheitsunternehmen Imperva untersuchte das Verhalten von sogenannten Bots (kurz für Robot – Bezeichnung für automatisierte Computerprogramme) im digitalen Raum. Dabei kam unter anderem heraus, dass sich der durch Bots erzeugte Traffic von 2021 zu 2022 fast verdoppelt hat. Waren es 2021 noch nur 39,6 Prozent, lag der Schnitt im vergangenen Jahr bei 68,9 Prozent.

Wie aus der Pressemitteilung weiter hervorgeht, gehen Unternehmen durch den erhöhten Traffic, Arbeitsaufwand zur Spam-Bereinigung sowie automatisierten Angriffen jährlich Milliardenbeträge verloren. Am stärksten betroffen sei dabei der E-Commerce: 37 Prozent des gesamten Traffic gehen hier konkret auf bösartige Bots zurück. Mit 36 Prozent ist sogar der Anteil an menschlichen Nutzer:innen geringer. 

Auch die technische Entwicklung hinter den Bots wird immer bedrohlicher. So verfügen über alle Branchen hinweg mittlerweile 68,6 Prozent aller Bots über fortgeschrittene Technologien und vermögen es, menschliches Verhalten zu imitieren. Das macht sie für Cybersicherheitsexperten umso schwerer zu erkennen.

Internet-„Korrektur“: Chinesische Regierung löscht 1,4 Millionen Social-Media-Posts

Bereits seit März dieses Jahres fand in China eine groß-angelegte Untersuchung von Social-Media-Kanälen, allen voran der Portale WeChat, Douyin (TikTok) und Weibo, statt. Wie Reuters (Paywall) berichtet, wurden im Rahmen der Aktion insgesamt 67.000 Konten sowie 1,4 Millionen einzelne Postings gelöscht. Diese fielen durch vermeintliche Fehlinformationen, illegale Preistreiberei, Nachahmung Staatsbeamter oder anderer „erheblicher Probleme“ negativ auf. 

Ziel der „Korrektur“ sollte ein staatskonformer Cyberspace sein. Die beanstandeten Plattformen werden in China als „Self Media“ bezeichnet. Der Begriff umfasst dabei sämtliche Kanäle, die weder durch die Regierung betrieben noch durch diese abgesegnet worden. Zusätzlich zu den eigenen Lösch-Aktionen fordert die Cyberspace Administration of China (CAC) die Bevölkerung aktiv auf, die sozialen Netzwerke zu überwachen und auffällige Beiträge zu melden. 

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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