Sinkende Werbeumsätze

ProSiebenSat.1 sucht sein Heil im Digitalgeschäft

Veröffentlicht: 07.03.2019 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 07.03.2019
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Das Werbegeschäft läuft für ProSiebenSat.1 nicht mehr ganz rund: Wie die Sendergruppe verkündete, wurde im vergangenen Jahr ein Gewinn von gerade einmal 248 Millionen Euro erreicht. Und das bei einem – im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent gesunkenen – Umsatz von vier Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag mit einer Milliarde Euro vier Prozent niedriger als im Vorjahr.

„2018 war kein Jahr, mit dem wir zufrieden sein können, da wir die Schwäche im TV-Werbegeschäft noch nicht ausreichend mit dem Wachstum im Digital- und Commerce-Bereich ausgleichen konnten“, erklärt Max Conze, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE. Das ist der noch verhaltene Lichtblick des Unternehmens: Das Nicht-Werbegeschäft macht inzwischen 44 Prozent des Umsatzes aus. Das Commerce-Geschäft verzeichnete dabei im vergangenen Jahr ein zweistelliges, organisches Wachstum von 16 Prozent.

ProSiebenSat.1 investiert zusätzlich 120 Millionen Euro

Bei ProSiebenSat.1 scheint man davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung so fortsetzen wird. Der Konzern habe „die essentielle Transformation zu einem digitalen, diversifizierten Entertainment- und Commerce-Champion angestoßen“, wie Conze sagt. Im Sommer will die Sendergruppe ihre neue Streaming-Plattform starten. In diesem Jahr will ProSiebenSat.1 zusätzlich 120 Millionen Euro in lokale Inhalte, den Ausbau digitaler Plattformen und eine verbesserte Monetarisierung der Reichweite investieren.

Die Sendergruppe hat sich mit seiner Strategie auch klare Ziele gesetzt: Bis 2023 sollen die Umsatzanteile des Nicht-Werbegeschäfts auf 50 Prozent, des Digital-Geschäfts auf 50 Prozent und der adressierbaren Werbung auf 25 Prozent gesteigert werden.

Werbeerlöse werden im März sinken

„Wir haben 2018 im Segment Entertainment eine intensive Transformation angestoßen, und sehen bereits die ersten positiven Effekte auf der Finanzseite – auch wenn wir noch ein ganzes Stück des Weges vor uns haben“, räumt Dr. Jan Kemper, Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media SE ein. Vor allem die Produkte und Dienstleistungen der NuCom-Gruppe, in der der Medienkonzern seine Digital-Unternehmen zusammenfasst, seien gut angenommen worden, so Kemper.

Für das erste Quartal 2019 rechnet ProSiebenSat.1 mit sinkenden Werbeerlösen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das liege daran, dass das Werbegeschäft nach einem ordentlichen Start im März vermutlich unter Vorjahr abschließen werde.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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