Anti-Impf-Bewegung

So bekämpft Facebook Impfgegner

Veröffentlicht: 11.03.2019 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 11.03.2019
Kind bei Impfung

Immer mehr Menschen verbreiten über soziale Medien gezielt Falschinformationen gegen die vorgeschriebenen Impfungen. Auch auf Facebook gibt es jede Menge Gruppen und Seiten, die dagegen Stimmung machen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft die Anti-Impf-Bewegung mittlerweile als eine der zehn größten Bedrohungen für die globale Gesundheit ein – neben Ebola, Dengue und Co.

Facebook rankt Impfgegner nach unten

Nach Kritik an dem allzu laschen Umgang mit Impfgegnern hat Facebook jetzt reagiert und will gezielt gegen Anti-Impf-Inhalte vorgehen. Laut einer Pressemitteilung umfasst das eine Reihe von Maßnahmen. Zum einen will Facebook die Sichtbarkeit von Gruppen und Seiten runterstufen, die Fehlinformationen über Impfungen verbreiten. Solche Angebote sollen dann nicht mehr in den Vorschlägen erscheinen, wenn Nutzer nach bestimmten Themen oder Gruppen suchen. Das gilt auch für Instagram und Hashtag-Seiten. Auch im Werbegeschäft sollen keine Anti-Impf-Inhalte mehr auftauchen. Facebook will entsprechende Anzeigen ablehnen und bei wiederholten Verstößen auch Werbekonten deaktivieren. 

Außerdem will Facebook daran arbeiten, die Nutzer besser aufzuklären und dafür auch mit der WHO und der US-Bundesbehörde für Seuchenkontrolle und -prävention kooperieren. Diese Organisationen veröffentlichen regelmäßig Hinweise auf Impfstoff-Falschmeldungen. Erscheinen solche Hoaxe in Angeboten von Facebook, werden die Seiten wie oben beschrieben abgestraft. Stattdessen sollen im Newsfeed und bei Suchanfragen Informationen von „Expertenorganisationen“ wie der WHO an der Spitze des Rankings stehen.

Amazon streicht Anti-Impf-Dokus, Pinterest blockiert Suchanfragen

Auch andere Unternehmen müssen sich mit dem Problem der Impf-Gegner auseinandersetzen. Amazon stand zuletzt in der Kritik, weil die Imfpgegner über Amazons Spendenprogramm Smile Gelder einsammeln. Das Unternehmen hat auf seiner Streaming-Plattform Prime Anti-Impf-Dokus aus dem Programm geworfen. Wie Facebook schaltet auch Google keine Werbeanzeigen mehr in entsprechenden Videos, Pinterest blockiert vorerst sogar sämtliche Suchanfragen zu dem Thema. 

In den USA kam es laut techcrunch in jüngster Zeit wieder zu größeren Masern-Ausbrüchen – einer Krankheit, die durch eine Standardimpfung eigentlich verhindert wird. Kritiker geben dem wachsenden Einfluß der Impfgegner und der Falschinformation über Impfungen eine Mitschuld. Laut WHO ist das Auftreten von Masern weltweit um rund 30 Prozent gestiegen, die Ursachen dafür lägen jedoch nicht nur in der Anti-Impf-Bewegung, heißt es. 

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