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Neue YouTube-Regel: Weniger Beschwerden, aber mehr blockierte Videos?

Veröffentlicht: 19.08.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 19.08.2019
YouTube auf Tablet

YouTube hat am Donnerstag eine Änderung angekündigt, die Beschwerden von Rechteinhabern reduzieren soll. Aktuell läuft das so: Ist in einem YouTube-Video, unabhängig von seiner Länge, ein Song zu hören und sei es nur für wenige Sekunden im Hintergrund, dann kann die Plattenfirma, der der Song gehört, die kompletten Werbe-Einnahmen für das Video beanspruchen. Der Produzent des Videos bekommt dann überhaupt nichts. Dabei ist es unerheblich, ob der Song bewusst eingesetzt wird oder etwa zufällig im Supermarkt im Hintergrund läuft.

Das will das Video-Portal nun ändern. Ab Mitte September soll eine neue Regel gelten, wonach die Einnahmen künftig nicht mehr an den Rechteinhaber gehen, wenn dieser sich manuell per Online-Formular beschwert, meldet Spiegel Online. Damit will das Portal auf YouTuber zugehen, denen durch die aktuelle Praxis Einnahmen verloren gehen. YouTube habe den „besorgniserregenden Trend“ beobachtet, „dass aggressiv manuelle Beschwerden wegen kurzer Musikausschnitte in Videos eingereicht werden, mit denen Geld verdient wird“. Es fühle sich unfair an, wenn der Ersteller bei den Einnahmen leer ausgehe.

Die Regelung richtet sich ganz speziell an jene Fälle, in denen Lieder nur kurz im Hintergrund zu hören sind. Für solche Schnipsel mit einer „einstelligen Anzahl an Sekunden“ können Rechteinhaber künftig keine Einnahmen mehr abschöpfen. Die Hoffnung ist, dass dadurch die Anzahl der Beschwerden sinkt. Es steht allerdings die Befürchtung im Raum, dass die neue Regel zu einer steigenden Zahl von blockierten Videos führen könnte. Nach wie vor können Plattenfirmen verlangen, dass für entsprechende Videos gar kein Geld fließt und sie können beantragen, dass das Video offline genommen wird. Immerhin soll der Videoersteller die Möglichkeit bekommen, die betreffende Sequenz aus dem Video zu löschen oder anzupassen. YouTube selbst gehe davon aus, dass kurzfristig wahrscheinlich mehr Videos geblockt werden, es sei aber „ein wichtiger Schritt, um langfristig die richtige Balance zu finden“.

Amazon, Microsoft und die Killer-Roboter

Forscher der niederländischen Organisation Pax haben ihren Bericht „Don’t be evil?“ veröffentlicht. Dafür haben sie 50 Unternehmen daraufhin betrachtet, ob sie Technologie entwickeln, die für tödliche autonome Waffen relevant sein könnte, wie Heise schreibt. Sie kommen dabei zu dem Schluss, dass 21 große IT-Unternehmen – darunter Amazon, Intel und Microsoft – an der Entwicklung von Killer-Robotern mitwirken. Amazon etwa arbeite nach wie vor am Pentagon-Programm Jedi mit, bei dem es, so Pax, darum gehe, Waffen noch tödlicher zu machen. Sieben Konzerne werden wiederum gelobt, darunter etwa Google, das nach Mitarbeiter-Protesten frühzeitig vom Projekt Jedi Abstand genommen hat.

Apple-Chef Cook beklagt sich bei Trump über Strafzölle

Apple-Chef Tim Cook hat bei einem gemeinsamen Abendessen mit Donald Trump seine Besorgnis über die US-Zölle auf Waren aus China geäußert. Samsung erhalte dadurch einen Wettbewerbsvorteil. Apple produziert hauptsächlich in China und würde im US-Markt von zusätzlichen Zöllen getroffen werden, so Bloomberg. Ab dem 1. September soll es einen Aufschlag von zehn Prozent auf die Apple Watch und die AirPods geben. Der Aufschlag für das iPhone wurde auf Dezember verschoben. Samsung würde von den Zöllen bevorteilt, da das südkoreanische Unternehmen vornehmlich in der Heimat und in Vietnam produziert. Trump sagte, Cook habe „überzeugende Argumente“ präsentiert.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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