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Facebook erwartet erneut Einflussnahme auf Wahlkampf

Veröffentlicht: 30.09.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 30.09.2019
Donald Trump

Die US-Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr wirft schon jetzt ihre Schatten voraus. Präsident Donald Trump droht ein Impeachment-Verfahren. Unabhängig davon aber, ob es tatsächlich dazu kommt oder wie dieses ausgeht, geht Facebook davon aus, dass ausländische Akteure versuchen werden, über das soziale Netzwerk Einfluss auf die Wahl zu nehmen. Facebook-CTO Mike Schroepfer sagte gegenüber der Welt am Sonntag: „Fremde Akteure werden wieder versuchen, die Wahlen in den USA 2020 zu beeinflussen – aber auf andere Art, als sie es 2016 getan haben“.

Facebook setze zwar bereits auf künstliche Intelligenz, um Hassrede und Propaganda einzudämmen, allerdings spiele man „gegen einen Gegner, der mitdenkt“, so Schroepfer. „In so einer Umgebung wird man niemals 100 Prozent aller Kopien finden.“ Der Einsatz menschlicher Moderatoren werde weiterhin notwendig sein. Schroepfer sieht „in absehbarer Zeit“ keine KI, die ohne menschliche Hilfe darüber entscheiden kann, was gelöscht werden soll und was nicht. Dennoch arbeite man weiter daran, das Problem mit KI zu bekämpfen. „Jeder Fortschritt, den ich hier mache, erspart den Moderatoren wiederholte Traumata. Das ist der Grund, warum ich jeden Morgen aufstehe und zur Arbeit gehe. Ich fühle mich verantwortlich.“

Mittelfristig wolle Facebook zudem nicht mehr selbst entscheiden, was zensiert werden muss und was nicht. Man wolle der Gesellschaft die Entscheidung darüber überlassen, „welche Inhalte angemessen oder nicht angemessen für diese Plattform sind.“ 2016 geriet Facebook im US-Wahlkampf in den Fokus, weil Russland versucht haben soll, den Ausgang zu beeinflussen.

Facebook soll Nutzerdaten mit britischen Behörden teilen

Die USA und Großbritannien werden im Oktober ein Abkommen unterzeichnen, das Facebook und Whatsapp verpflichten soll, verschlüsselte Nachrichten mit den britischen Behörden zu teilen. Geheimdienste benötigten Zugriff auf solche Daten, da verschlüsselte Kommunikation Kriminellen in die Hände spielen würde, so die britische Innenministerin Priti Patel laut Bloomberg. Sie forderte Facebook auf, auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu verzichten. Das lehnt Facebook ab. In einem Statement des Unternehmens heißt es, dass „Hintertüren“ die Privatsphäre der Nutzer untergraben würden. Die USA und Großbritannien wollen sich in dem Abkommen verpflichten, nicht gegenseitig ihre Bürger zu kontrollieren. In Fällen, in denen Verdächtigen die Todesstrafe droht, dürfen die USA keine Daten britischer Unternehmen nutzen.

Sicherheitslücke: Hunderte Millionen iPhones betroffen

Apple hat eine Schwachstelle ausgemacht, die Geräte vom iPhone 4S bis zum iPhone X – also Hunderte Millionen aktuell noch genutzter Smartphones – betrifft. Für sich wäre diese Information kaum bemerkenswert, Sicherheitslücken sind keine Seltenheit. Diese Lücke kann jedoch nicht mit einem Update geschlossen werden, meldet Spiegel Online. Konkret geht es um einen Exploit namens Checkm8, der einen Fehler im Startvorgang des Geräts ausnutzt. Darüber lässt sich auf einem betroffenen iPhone eigener Code ausführen und etwa ein Jailbreak durchführen. Allerdings benötigt man zum Ausnutzen der Schwachstelle physischen Zugang zum Gerät. Ryan Stortz von der Sicherheitsfirma Trail of Bits rät daher, auf ein iPhone der vergangenen zwei Jahre umzusteigen.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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