Der frühe Vogel

Google gibt Werbekunden weniger Nutzerinfos

Veröffentlicht: 15.11.2019 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 15.11.2019
Schatten von Mensch vor Google-Seite

Google will werbenden Unternehmen weniger Daten über die Nutzer zur Verfügung stellen, berichtet Heise. Diese Einschränkung bezieht sich auf die Werbeform des Real Time Bidding (Echtzeitgebote). Dabei bieten alle interessierten Firmen über Netzwerke auf bestimmte Werbeplätze mit speziellen Zielgruppen, die unter anderem durch Alter, Geschlecht und Hobbys definiert sind. Hier will Google weniger Angaben über die Nutzer weitergeben, zum Beispiel welche Inhalte die Menschen im Web konsumieren.

Datenschützer und Aufsichtsbehörden hatten das Real Time Bidding im Rahmen der Datenschutzgrundverordnung immer wieder kritisiert: Denn die werbenden Firmen könnten allein anhand der Daten, die in der Auktion gezeigt werden, von den Nutzern detaillierte Profile erstellen und diese verfolgen – und das ohne selbst eine Anzeige zu schalten. Das widerspricht dem Konzept der DSGVO, nachdem der Nutzer einem solchen Vorgang zustimmen muss.

Google verweist darauf, dass eine solche Sammlung von Nutzerprofilen ohnehin verboten sei. Außerdem würden die IP-Adressen der Nutzer gekürzt, die Nutzer-IDs sollen so nicht eindeutig zuzuordnen sein. Eine grundsätzliche Kritik bleibt aber bestehen: „Soweit wir bisher erfahren haben, wird Google in seinen Buchungsanfragen weiterhin enthüllen, was wir lesen, was wir hören und was wir sehen – zusammen mit dem Standort eines Nutzers ist dies genug, um Nutzer über lange Zeit online zu verfolgen“, sagt Johnny Ryan vom Browserhersteller Brave.

Facebook löscht 1,7 Milliarden Fake-Accounts 

Das soziale Netzwerk hat nach eigenen Angaben zwischen Juli und September 2019 rund 1,7 Milliarden gefälschte Profile gelöscht, in 2019 insgesamt 5,4 Milliarden Fake-Accounts. Im vergangenen Jahr waren es „nur“ 3,3 Milliarden. Rund fünf Prozent der monatlichen Nutzer von knapp 2,5 Milliarden seien demnach nicht echt, heißt es von Facebook. Auch der Kampf gegen Hassrede auf der Plattform geht weiter: Im dritten Quartal entfernte Facebook rund sieben Millionen Posts mit solchen Inhalten – ein Anstieg von 60 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal. Facebook erklärt die Steigerung allerdings damit, dass die entsprechenden Algorithmen nun besser arbeiten, solche menschenverachtenden Inhalte eher erkennen und auch selbstständig löschen.

Instagram kommt weltweit ohne Likes 

Das Bildernetzwerk weitet seinen Test, bei dem die Nutzer die Likes bei anderen Beiträgen nicht mehr sehen können, auf ausgewählte Nutzer in allen Ländern aus. Bisher wurde der Like-Stop nur in Australien, Brasilien, Kanada, Irland, Italien und Neuseeland ausprobiert, die Instagrammer dort gaben positives Feedback, berichtet die Welt. Instagram wolle „den Menschen helfen, sich auf die Fotos und Videos zu konzentrieren, die sie teilen, und nicht darauf, wie viele Likes sie dafür bekommen“. Der soziale Vergleich und die möglichen Folgen sollen so gemildert werden, das Geschäftsmodell der Influencer – das ja auf einer nachgewiesenen hohen Like- und Follower-Zahl basiert – ist dadurch gefährdet. Instagram will auch dafür eine Lösung finden.

Kommentare  

#1 Wolfgang Janke 2019-11-15 12:12
Kalenderblattshop
Facebook hat nicht nur Fake-Accounts gelöscht, ich habe in diesem Zeitraum mich bei Facebook angemeldet und wurde 2 Tage später gesperrt. Selbst Identitätsnachw eise (dutzendfach eingereicht) nutzen nichts. Keine Reaktion, merkwürdig ist nur das meine Anmeldung und Aktivitäten bei Instagram kein Problem sind.
Bei Instagram bin ich so ein ausgewählter Nutzer, es wird sich zeigen, was besser ist.
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