Google Shopping

Google als Marktplatz? – Produktsuche soll kostenlos Händler-Angebote zeigen

Veröffentlicht: 22.04.2020 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 22.04.2020
Google Mountainview Hauptquartier

Schon länger hat Google Händler im Blick und verhilft beispielsweise kleineren Unternehmen und stationären Geschäften mit einfachen Tools oder Anzeigeformaten zum Online-Auftritt und mehr Kontakt zu Kunden. Auch hatte Google Anfang des Jahres das StartUp Pointy übernommen und will auch mit dessen Hilfe verstärkt das stationäre Angebot ins Netz bringen. 

Jetzt geht die Suchmaschine einen großen Schritt weiter – Richtung Marktplatz: In Google Shopping sollen künftig Produkte von Online-Händlern kostenlos gelistet werden, kündigte das Unternehmen gerade im eigenen Blog an. Bisher werden in Googles Produktsuche shopping.google.com ausschließlich bezahlte Angebote ausgespielt.

Konkurrenz für Amazon und Ebay: Händler können kostenlos via Google verkaufen

In den USA sollen Suchergebnisse in der Produktsuchmaschine nun bereits ab nächster Woche in erster Linie aus kostenlosen Produkteinträgen bestehen. Anlass hierfür sei auch die Coronakrise: „Der Einzelhandelssektor war im Laufe der Jahre vielen Bedrohungen ausgesetzt, die sich während der Coronavirus-Pandemie noch verschärft haben. Da die physischen Geschäfte geschlossen wurden, ist der digitale Handel zu einer Lebensader für den Einzelhandel geworden“, beginnt Bill Ready, Verantwortlicher für den Handel bei Google, den Blogeintrag. „Angesichts dieser Herausforderungen haben wir unsere Pläne vorangetrieben, es für Händler kostenlos zu machen, über Google zu verkaufen“, heißt es weiter. So seien viele Artikel bei Händlern vorrätig und versandfertig, jedoch online nicht auffindbar. Für Nutzer der Produktsuche wird dann ein deutlich größeres Angebot sichtbar sein.

So sollen die Angebote in die Produktsuche gelangen 

Die Möglichkeit, Angebote hier kostenlos einzustellen, solle unabhängig davon bestehen, ob Firmen bisher auch bei Google werben. Händler, die bereits über das Google Merchant Center Produkte einstellen und die Product Shopping Ads nutzen, müssen nichts weiter tun und können die Vorteile der kostenlose Angebote nutzen, schreibt Google weiter. Ausführliche Hinweise dazu gibt Google auf einer Hilfeseite

Für neue Nutzer des Merchant Centers wolle man in den kommenden Wochen und Monaten weiter daran arbeiten, den Onboarding-Prozess zu vereinfachen. Ein Konto bei diesem Google Tool scheint vorerst auch der gängige Weg zu sein, um Produkte einzustellen, die dann in der Suche sichtbar werden.

Verknüpfung mit bekannten Shopsystemen und PayPal

Dank einer Partnerschaft mit PayPal soll es auch möglich sein, dass Händler ihr PayPal-Konto mit den Angeboten auf Google verknüpfen können, schreibt Bill Ready weiter. Zudem arbeite der Suchmaschinenkonzern eng mit Partnern wie Shopify, WooCommerce und BigCommerce zusammen – also Shopsystem-Anbietern, die Händlern bei der Verwaltung ihrer Produkte und Bestände helfen. 

Funktion soll bis Ende des Jahres weltweit zur Verfügung stehen 

In den USA sollen die Änderungen noch vor Ende April in Kraft treten, noch bis Ende dieses Jahres könnten die neuen Google-Shopping-Funktionen auch global zur Verfügung stehen, kündigte das Unternehmen an. 

Googles Produktsuchmaschine wurde 2002 als „Froogle“ eingeführt, hieß dann ab 2007 „Google Produktsuche“ und wurde 2012 schließlich in „Google Shopping“ umbenannt. Mitte des letzten Jahres hatte Google in den USA und Frankreich bereits verschiedene neue Funktionen rund um die Produktsuche getestet –  unter anderem auch Möglichkeiten für personalisierte Angebote und Garantien, wenn direkt über Google gekauft wurde.

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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