Fehlender Umsatz wegen Corona

Werbekosten: Reise-StartUps wollen Hilfe von Google

Veröffentlicht: 04.05.2020 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 04.05.2020
Google Logo

Aufgrund der Reise- und Kontaktbeschränkungen in der Coronakrise gehen vor allem die Umsätze von Travel-StartUps in den Keller, wie etwa bei Gründerszene Mitte April zu lesen war. Das Portal zitiert mit Verweis auf den OnlineMarketingRockstars-Podcast den Gründer der Tourenbuchungsplattform GetyourGuide, Johannes Reck: „Eigentlich waren wir von einer Verdopplung des Geschäfts ausgegangen und sind jetzt zu null Euro Umsatz innerhalb von vier Wochen gekommen.“ Bei Flixbus wurden fast alle 1.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Trivagos Umsätze brachen um mehr als 95 Prozent ein, weshalb das Unternehmen bereits Stellen abbaut

Neben den drei genannten fehlt es auch weiteren deutschen StartUps aus der Reisebranche wie Omio, Tourlane, Hometogo, Homelike und Dreamlines derzeit an den notwendigen finanziellen Mitteln. 

Millionenbeträge für Werbung bei Google investiert

Insgesamt hätten die acht Unternehmen im ersten Quartal dieses Jahres Werbeplätze im Wert von 80 Millionen Euro bei Google gebucht, wie bei Businessinsider zu lesen. Das Werbebudget verpufft allerdings angesichts der Tatsache, dass aufgrund der derzeitigen Reisebeschränkungen keine Umsätze dadurch generiert würden. Zudem fehlen die bereits investierten Finanzmittel nun andernorts, etwa für Gehälter der eigenen Mitarbeiter. 

In einem offenen Brief an  Google-Vorstand und Vertriebschef Philipp Schindler bitten die Unternehmen sowie der Präsident des Bundesverbands Deutsche Startups e.V., Christian Miele, Google deshalb um ein Entgegenkommen. Dies sei bereits bei anderen Anbietern geschehen, darunter auch Microsoft, Facebook und Amazon. Sie hätten auf Zahlungen verzichtet, die unbefristete Stundung von Zahlungen ermöglicht oder mit Gutschriften reagiert.  „Alle anderen Tech-Konzerne und Software-Anbieter lassen mit sich reden, nur Google nicht“, heißt es in dem Schreiben, das u. a. auf dem Googlewatchblog zitiert wird. „Wir rufen Google auf, Führungsstärke und Solidarität zu zeigen, die nötig sind, um uns durch diese schwierige Zeit zu bringen. Solange Google keine größere Flexibilität beweist, werden viele Werbepartner gezwungen sein, Staatskredite zu nutzen, um ihre Schulden zu zahlen.“ 

Googles Werbeumsätze seien bereits abgeschwächt

Google-Mutter Alphabet konnte im letzten Quartal ein Umsatzplus von 13 Prozent erzielen. Allerdings wäre im März bereits eine „erhebliche und plötzliche Abschwächung“ der Werbeumsätze zu spüren gewesen. So gingen zuletzt vor allem Anzeigen, die beim Suchbegriff Reisen geschaltet werden, zurück. 

Gegenüber Business Insider nahm Google Stellung zu den Forderungen der StartUps und verweist darin unter anderem auf bereits geleistete finanzielle Hilfen im Zuge der Coronakrise: „Unsere Teams arbeiten rund um die Uhr daran, unseren Partnern zu helfen, ihr Geschäft zu stabilisieren und mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben. Dies beinhaltet ein Förderpaket über 800 Millionen US-Dollar für Organisationen, einschließlich Guthaben für Google Ads über 340 Millionen US-Dollar für unsere KMU-Kunden sowie die Unterstützung der Menschen bei der Aktualisierung der neuesten Reisehinweise.“ Und auch beim eigenen Werbebudget hat der Internetkonzern jüngst Kosteneinsparungen angekündigt.

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Hanna Behn

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.