Studie

Trotz Digitalisierungsdruck: Viele Mitarbeiter wollen sich nicht weiterbilden

Veröffentlicht: 26.08.2020 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 26.08.2020
Mann reibt sich die Augen vor PC

Die Digitalisierung ist in vielen Bereichen ein Spannungsfeld: Viele – vor allem – kleine Unternehmen verschiedener Branchen, aber auch Behörden und Deutschland als Ganzes hängen dem Machbaren hinterher, wie verschiedene Studien gezeigt haben. Gerade in der Coronakrise wurde durch den Shutdown die Wichtigkeit digitaler Dienste besonders deutlich. Ob E-Commerce oder Homeoffice – viele Menschen mussten sich auf neue Situationen und Technologien einstellen. Das Mantra des lebenslangen Lernens in einer dynamischen Arbeitswelt besteht ohnehin.

Trotzdem scheinen sich viele Angestellte aber neuem Wissen in Sachen Digitalisierung am Arbeitsplatz zu verschließen, wie Ergebnisse einer neuen Vor-Studie nahelegen. Die Managementberatung Kienbaum und die Online-Jobplattform StepStone haben für die Studie die Digitalkompetenz der Arbeitnehmer untersucht. Dafür wurden rund 8.500 Personen befragt, wie Ibusiness berichtet.

Nur ein Drittel will sich digital weiterbilden

Dass der Einsatz digitaler Tools in Zukunft ein fester Bestandteil der Arbeitswelt sein wird – davon gehen zwar sieben von zehn Befragten aus. Nur 38 Prozent aller Befragten meinen aber, dass ihr Profil mit digitalen Kompetenzen und Fähigkeiten langfristig krisensicher sei. Viele Angestellte erkennen also, dass sie Nachholbedarf in digitalem Wissen haben – das ändern will aber gerade Mal ein Drittel. Denn nur 37 Prozent wollen künftig ihre digitalen Defizite ausbessern. Besonderes kurios dabei: 88 Prozent nennen allgemeine Lernbereitschaft als Kernkompetenz der Zukunft.

„Beschäftigte müssen Eigenverantwortung tragen.“

„In der Corona-Krise ist nochmals deutlich geworden, wie wichtig digitale Fähigkeiten sind und künftig sein werden. Allerdings ist es nicht allein die Aufgabe von Arbeitgebern, digitalen Defiziten vorzubeugen. Beschäftigte müssen hier Eigenverantwortung tragen und auch selbst aktiv werden“, fordert Dr. Tobias Zimmermann von StepStone. „Letztlich ist das auch eine Frage der Einstellung und persönlichen Motivation.“ Beschäftigte müssten künftig flexibel auf schnelle Veränderungen und Anforderungen in der Arbeitswelt reagieren können.

Die befragten Angestellten glauben außerdem daran, dass für die moderne Arbeitswelt auch Soft Skills immer wichtiger werden. Neben der erwähnten Lernbereitschaft würden dazu vor allem Flexibilität (84 Prozent) und Anpassungsfähigkeit (83 Prozent) gehören.

Auch der Bitkom-Verband forderte in seiner Digitalstrategie 2025 mehr Engagement in Sachen Digitalisierung.

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