Wegen Untersuchungen gegen Google

Apple intensiviert die Arbeit an einer Alternative zur Google-Suche

Veröffentlicht: 29.10.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 29.10.2020
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Eine Kartellklage macht Google aktuell das Leben schwer. US-Gerichte untersuchen die Marktdominanz der Google-Suche. Ein Urteil könnte nicht nur den Suchmaschinen-Konzern teuer zu stehen kommen, sondern auch weitere Online-Unternehmen hart treffen, denn für die Integration der eigenen Suche bei der Konkurrenz zahlt Google viel Geld. Angeblich zahlt das Unternehmen acht bis zwölf Milliarden Dollar jährlich, damit die Google-Suche im Apple-Betriebssystem iOS die Standardsuchmaschine ist.

Der Vorgang lässt beim Apfelkonzern nun offenbar die Alarmglocken klingeln. Wie die Financial Times (via Heise) berichtet, intensiviert der Konzern offenbar die Arbeit an einer eigenen Suchmaschine. Man wolle sich mit eigenen Tools auf ein mögliches von den Behörden angeordnetes Ende des Deals vorbereiten. Die neu in iOS 14 integrierte Suchfunktion sei ein wichtiger Meilenstein und könne den Grundstein für eine eigene Google-Alternative bilden, schreibt die Financial Times.

Hartes Stück Arbeit für Apple

Seit Wochen lasse sich zudem beobachten, dass Apples Webcrawler AppleBot aktiver sei, um mehr und aktuellere Informationen zu sammeln. Der Druck der Regulierungsbehörden mache eine Weiterentwicklung der eigenen Suchtechnik dringlicher, möglicherweise entscheide Apple sich gleich selbst gegen eine Zusammenarbeit mit Google und eine eigene Alternative.

Schon seit Jahren arbeitet der Konzern an einer Apple-eigenen Suchmaschine. So integriert Apple etwa schon seit 2014 sogenannte Spotlight-Suchvorschläge in iOS, um gewisse Suchen über Google überflüssig zu machen. „Diese Funktionalität wurde im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut“, so Heise. Die Sprachassistentin Siri werde außerdem weiterentwickelt, um Antworten direkt liefern zu können und nicht immer nur auf Webseiten zu verweisen – dafür werde auch mit Inhalten von zum Beispiel Wikipedia gearbeitet.

Sollte die US-Justiz entscheiden, dass der Deal zwischen Google und Apple nicht mehr aufrechterhalten werden darf, würde das für Apple zu erheblichen finanziellen Einbußen führen. Die Milliarden von Euro entsprechen bis zu 21 Prozent der jährlichen Apple-Gewinne.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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