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Trumps Twitter-Klon Gettr ist gestartet – und wurde gleich gehackt

Veröffentlicht: 05.07.2021 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 05.07.2021
Gettr

Etwas überraschend hat Jason Miller, der ehemalige Sprecher von Donald Trump, am 1. Juli eine neue Social-Media-Plattform gestartet. Bei Gettr handelt es sich um einen recht unverhohlenen Twitter-Klon. Da Trump sowohl von Facebook als auch von Twitter verbannt wurde, benötigt der Ex-Präsident eine Alternative, um sich im Netz Gehör zu verschaffen. Gettr will die „Cancel Culture“ bekämpfen, den „gesunden Menschenverstand“ fördern und die „Redefreiheit verteidigen“.

Ein Blick auf die ersten Posts bei Gettr offenbart laut Politico die zu erwartenden Inhalte, die teils massiv rassistisch seien. Trends wie #trumo, #virusorigin, #nra oder #unrestrictedbioweapon zeigen, in welche Richtung sich die Diskussion bei Gettr entwickeln dürfte. Twitter scheint dabei nicht nur loses Vorbild zu sein. Das neue Netzwerk ist eine ziemlich genaue Kopie des Originals. Zudem werden offenbar sogar die Trending Topics von Twitter ausgelesen und bei Gettr genutzt. Twitter selbst hat sich dazu bislang nicht geäußert.

Laut Vice läuft Gettr bislang sehr fehlerhaft und habe zudem massive Datenschutzprobleme. Die E-Mail-Adressen der angemeldeten Nutzer sollen sich etwa sehr leicht einsehen lassen. Noch problematischer: Kurz nach dem Start wurden große Accounts auf dem Netzwerk offenbar direkt gehackt, wie Business Insider meldet. Donald Trump selbst hat übrigens noch keinen Account bei Gettr.

Hackerangriffe nehmen zu

Angriffe von Hackern auf Unternehmen haben in der Pandemie massiv zugenommen. Die deutsche Wirtschaft sei noch nie so stark angegriffen worden wie heute, erklärte Matthias Wachter, Leiter der Abteilung Sicherheit beim BDI, gegenüber der Welt am Sonntag. Die Zahl der Angriffe sei vor allem gestiegen, weil Unternehmen im Homeoffice noch verwundbarer seien. Im Bericht vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) heißt es: „Die Bedrohungslage ist nach wie vor sehr angespannt und wurde durch die Pandemie noch einmal verschärft.“ Ransomware-Attacken spielen dabei eine immer größere Rolle. Der BDI fordert eine enge Kooperation von Wirtschaft und Politik, um gegen das Problem vorzugehen. Ein Cyberangriff auf die IT-Firma Kaseya hatte erst am Freitag für die Schließung von 800 Supermarktfilialen gesorgt.

Chaos Computer Club kritisiert Luca-App

Die Luca-App zählt nach Entwickler-Angaben mittlerweile 20 Millionen Nutzer – allein in den letzten vier Wochen haben sich neun Millionen neue Nutzer registriert. Die offizielle Corona-Warn-App kommt aktuell auf etwa 30 Millionen Nutzer. Der Chaos Computer Club(CCC) kritisiert den indirekten Zwang zur Luca-App, denn ohne kommt man oft nicht in Biergärten oder Restaurants. „Wenn eine privatwirtschaftliche App über 20 Millionen Euro staatlicher Alimentierung erhält, in Corona-Schutzverordnungen vorgeschrieben wird und so zum De-facto-Zwang wird, ist das ein sehr zweifelhaftes Konzept von Erfolg“, so Linus Neumann vom CCC gegenüber dem Spiegel. Die Menschen würden die App nur deshalb installieren, weil es keine Alternative gebe. Neumann hinterfragt, warum es nicht auch mit der offiziellen Warn-App in diesem Umfang funktioniere, denn auch diese könne bereits seit April Check-Ins abwickeln.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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