US-Umfrage

Online-Nutzer ohne Vertrauen in Facebook – aber in Amazon

Veröffentlicht: 27.12.2021 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 28.12.2021
FB-Daumen

Dass Tech-Unternehmen die Daten ihrer Nutzer auf vielerlei Art und Weise erfassen, auswerten und möglicherweise auch weitergeben, ist ein alter Hut, wie die diversen Datenskandale der Vergangenheit gezeigt haben. Eine aktuelle Umfrage der Washington Post mit rund 1100 Menschen zeigt, dass viele Nutzer in den Vereinigten Staaten dementsprechend vor allem sozialen Netzwerken kein Vertrauen schenken. Rund zwei Drittel der US-Bürger trauen Facebook im Umgang mit ihren Daten „wenig“ oder „gar nicht“, auch das zum Meta-Konzern gehörende Instagram und das chinesische Videoportal TikTok kommen ähnlich schlecht weg. Erst im Oktober fanden sich rund 1,5 Milliarden Datensätze von Facebook-Nutzern im Darknet.

Politik soll Facebook und Co stärker regulieren

56 Prozent der Befragten meinen, Facebook habe einen negativen Einfluss auf die Gesellschaft – sogar ein Großteil derer, die das Netzwerk täglich nutzen. Schon im vergangenen Jahr erhielt Zuckerbergs Unternehmen bei einer ähnlichen Umfrage von The Verge ähnlich schlechte Bewertungen. Wohl auch deswegen wünschen sich rund zwei Drittel der Befragten, dass die US-Politiker die Tech-Riesen stärker regulieren sollen. Das Misstrauen zeigt sich auch in der Angst vor Überwachung: Rund 70 Prozent der US-Amerikaner glauben, dass sie über ihre Geräte wie Smartphones, Alexa und Co. unerlaubterweise abgehört werden.

US-Amerikaner vertrauen Amazon – weil sie das Geschäftsmodell besser verstehen

Überraschend positiv sehen die Umfrage-Teilnehmer hingegen Amazon: 53 Prozent vertrauen dem E-Commerce-Riesen eher. Dabei wartet auch Amazon immer wieder mit Datenskandalen auf, etwa ausspionierten Bestellungen. Auch anderen Big Playern wie Google (48 Prozent), Microsoft (43 Prozent) und Apple (44 Prozent) wird deutlich mehr vertraut als den sozialen Netzwerken. Experten gehen davon aus, dass der Vertrauensbonus an den unterschiedlichen Geschäftsmodellen liegen könnte: Bei sozialen Netzwerken, die keine Waren verkaufen, und wo die Daten der Nutzer für persönliche Werbung genutzt wird, scheint den Nutzern noch weniger klar zu sein, was mit ihren persönlichen Informationen genau passiert.

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