Zensur im Iran

Elon Musk bietet Iranern Internetzugang per Starlink-Satelliten

Veröffentlicht: 26.09.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 26.09.2022
Starlink Satellit

Der Tech-Mogul Elon Musk möchte sein Satelliten-Netzwerk Starlink nutzen, um den Menschen im Iran wieder den Zugang zum Internet zu ermöglichen. Dieses wurde im Zuge von landesweiten Protesten durch die Regierung beschränkt. Um die Unterstützung jedoch zu ermöglichen, müsse Musk zunächst eine Ausnahme der US-Sanktionen gegen den Iran beantragen, so berichtet Heise. Doch auch wenn diese erteilt wird, ist unklar, wie viel der Hilfe ankommen kann.

US-Regierung unterstützt Musks Pläne 

Vergangene Woche verkündete Elon Musk stolz, dass eine Breitbank-Internetverbindung dank des Starlink-Satellitennetzes mittlerweile auf allen Kontinenten möglich wäre. Die Ankündigung nahm der persische Wissenschaftsjournalist Erfan Kasraie zum Anlass, zu fragen, ob die Technologie nicht genutzt werden könne, um den Menschen im Iran angesichts der derzeitigen Zensur zu helfen.

Musk antwortete Kasraie direkt und bestätigte, sich dahingehend um eine Ausnahmeregelung der US-Sanktionen gegen den Iran bemühen zu wollen. Die USA haben bereits seit 1979 eine Reihe von Sanktionen gegen den Iran implementiert. Die Sanktionen wurden nach den jüngsten Ausschreitungen im Land auch weiter verstärkt. Demnach müssen Transaktionen mit dem Iran durch das Office of Foreign Assets Control (OFAC) genehmigt werden. 

Wie es bei Heise weiter heißt, machte die US-Regierung in Reaktion auf Musks Anfrage jedoch deutlich, dass Lieferungen von Satellitenterminals für Privatpersonen nicht unter die gelisteten Sanktionen fallen würden. Viel mehr noch, würde das Finanzministerium Bemühungen der iranischen Bevölkerung hinsichtlich der Internetzensur zu helfen, sogar ausdrücklich begrüßen.

Starlink-Netz benötigt Bodenstationen

Mit seinem Netzwerk aus über 2.000 Satelliten möchte Elon Musik die Internetanbindung auf der ganzen Welt revolutionieren. Bereits im Ukrainekrieg verhalfen die Satelliten so unzähligen Menschen in den Krisengebieten zu einer Versorgung mit Informationen und Sozialkontakten. Doch zum Funktionieren benötigen die Satelliten auch Bodenstationen. 

Aktuell wäre die nächste verfügbare zum Iran eine Station in Saudi-Arabien. Musks Idee würde vorsehen, weiteres Equipment ins Land zu befördern. Das wäre mit der Ausnahmeregelung der USA zwar theoretisch möglich, aber müssten diese Lieferungen auch an den strengen Grenzen des iranischen Regimes vorbei. Ganz lückenlos ist der Hilfsplan Elon Musks also nicht. 

Proteste im Iran: Bevölkerung wendet sich gegen Unterdrückung

Ausgelöst wurden die aktuellen Proteste durch den Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini. Da diese die für Frauen gesetzliche verordnete Kopfbedeckung nicht auf korrekte Weise trug, wurde sie von der Sittenpolizei verhaftet. Amini starb kurz nach ihrer Festnahme an einem Schlaganfall, ausgelöst durch einen Schädelbruch.

Vor allem die Unterdrückung iranischer Frauen anhand streng durchgesetzter Bekleidungsvorschriften will die Bevölkerung nun nicht mehr hinnehmen. Mehrere friedliche Proteste und Gedenkmärsche an Amini wurden durch die Regierung gewaltsam beendet. Im Zuge dessen schränkte die Regierung auch die Internetanbindung des Landes ein, um eine Ausbreitung der Protestbewegung einzudämmen. 

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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