Elon Musk ist jetzt „alleiniger Direktor“

Twitter: Verifizierte Accounts bald kostenpflichtig, erste Werbekunden springen ab

Veröffentlicht: 01.11.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 01.11.2022
Twitter-Logo an Gebäude

Seit vergangenem Donnerstag hatte Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter nach monatelangem Hin und Her für 44 Milliarden US-Dollar endlich final übernommen – und kurz darauf erst einmal Kahlschlag betrieben: Er entließ zunächst CEO Parag Agrawal, Finanzchef Ned Segal, Chefjustiziar Sean Edgett und den für die Bekämpfung von Hatespeech verantwortlichen Vijaya Gadde, nun löste er auch den Verwaltungsrat auf. Der Börsenaufsicht SEC meldete er, dass er nun der „alleinige Direktor“ der Plattform sei, wie die Tagesschau meldet.  

Verifizierte Accounts als Einnahmequelle

Geld einnehmen will Musk unter anderem mit verifizierten Accounts – also jenen, die auf der Plattform mit einem Häkchen gekennzeichnet sind und so die Echtheit eines Profils bestätigen. Diesen Status haben vor allem Prominente, Firmen sowie Politikerinnen und Politiker oder auch Journalistinnen und Journalisten mit vielen Followern. Doch diese Kennzeichnung solle in Zukunft nur noch jenen zur Verfügung stehen, die das Abo Twitter Blue für aktuell 4,99 Dollar im Monat abgeschlossen haben, heißt es in der FAZ.

Weiter sollen interne Informationen darauf hindeuten, dass sich der Abo-Preis auf 19,99 Dollar im Monat erhöhen wird. Den zuständigen Entwicklern sei für die Umsetzung einer entsprechend verteuerten Blue-Version eine Frist bis zum 7. November gesetzt worden.

Großer Werbekunde zieht sich zurück

Auch wolle Musk Twitter zur „respektiertesten Werbeplattform der Welt“ erheben, zitiert ihn Heise infolge der Übernahme. „Wenig relevante Werbung ist Spam, aber hochrelevante Werbung ist wirklich Inhalt!“, soll die Maxime des Tesla-Gründers in Bezug auf Werbeinhalte lauten. Ein großer Werbekunde will dieses Szenario wohl zunächst ausloten: So hat US-Autobauer General Motors seine bezahlte Werbung bei Twitter zunächst gestoppt. „Wie es der normale Geschäftsverlauf bei einem bedeutenden Wechsel einer Medienplattform ist, haben wir unsere bezahlte Werbung vorübergehend pausiert“, berichtet das Manager Magazin mit Verweis auf den Autohersteller. Interaktionen des Unternehmens mit Twitter-Kunden würden allerdings fortgesetzt. 

Auch Idealismus soll den Tech-Milliardär zum Kauf der Plattform bewegt haben: „Der Grund, warum ich Twitter gekauft habe, ist, dass es für die Zukunft der Zivilisation wichtig ist, eine gemeinsame digitale Plaza zu haben, auf dem eine große Breite an Ansichten in gesunder Manier diskutiert werden kann, ohne auf Gewalt zurückzugreifen“, teilte Musk Heise zufolge den Werbekunden nach der Übernahme mit. Eine zu starke Spaltung der Gesellschaft durch zu linke und zu rechte Positionen sieht er als Gefahr. Nicht jeder solle alles ohne Konsequenzen sagen können. 

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wolle laut Spiegel offenbar nicht auf Twitter zurückkehren. Er habe stattdessen sein eigenes Netzwerk: „Ich mag Elon, aber ich bleibe bei Truth. Es gefällt mir hier mehr“, so Trump.

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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