Der frühe Vogel

Insolvenz bei Kryptobörse FTX: Riesige Summen verschwunden

Veröffentlicht: 14.11.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 14.11.2022
Logo der Kryptobörse FTX

Die Kryptobörse FTX ist zahlungsunfähig. Der Handelsplatz für Währungen wie Bitcoin soll in den USA, nach gescheiterten Rettungsversuchen, Ende der vergangenen Woche Gläubigerschutz beantragt haben. Das auf den Bahamas ansässige Unternehmen war vor rund 3,5 Jahren gegründet worden, der 30-jährige Gründer Sam Bankman-Fried gab seinen Rücktritt bekannt, wie u. a. der Spiegel meldete. 

Kurz nach dem Insolvenzantrag nahmen allerdings auch Finanzermittlungsbehörden ihre Arbeit auf: Summen bis zu ein oder auch zwei Milliarden US-Dollar an Kundengeldern sollen verschwunden sein, berichtet die Tagesschau mit Verweis auf die Nachrichtenagentur Reuters und Insiderinformationen. Einen Teil der Kryptowerte – rund 473 Millionen Dollar – könnten Hacker von FTX erbeutet haben, so Annahmen der britische Analysefirma Elliptic. Das Unternehmen erklärte, dass es „nicht autorisierte Transaktionen“  und Unregelmäßigkeiten bei Zahlungsvorgängen gegeben haben soll, allerdings nicht, in welcher Höhe.

Die Finanzmärkte sollen von der Pleite der Kryptobörse indes eher ungerührt geblieben seien, – „ein starker Indikator für makroökonomische Irrelevanz“, kommentiert die FAZ. Es gebe nur wenige Beziehungen mit der realen Wirtschaft. Das Kreditkartenunternehmen Visa wiederum beendete sogleich seine erst im Oktober vereinbarte Zusammenarbeit mit FTX. „Wir haben unsere globalen Vereinbarungen mit FTX gekündigt und das Kreditkartenprogramm in den USA wird abgewickelt. Die Situation mit FTX ist bedauerlich und wir beobachten die Entwicklungen genau“, so ein Unternehmenssprecher laut WirtschaftsWoche.

Zahl der Firmeninsolvenzen ist gestiegen

Immer mehr Betriebe waren im Oktober zahlungsunfähig: Das Statistische Bundesamt (Destatis) ermittelte vorläufigen Werten zufolge einen deutlichen Anstieg der Insolvenzen von 18,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im September wurde noch ein Rückgang der Regelinsolvenzen um gut ein Fünftel verzeichnet. 

Die Insolvenzstatistik bildet lediglich Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen und nimmt diese erst dann in die Statistik auf, wenn das Insolvenzgericht eine erste Entscheidung getroffen hat. Der Insolvenzantrag wird meist bis zu drei Monate eher eingereicht, so die Behörde. 

Belastbare Ergebnisse meldet Destatis aber für den August: Demnach sind bei deutschen Amtsgerichte 1.147 beantragte Unternehmensinsolvenzen registriert worden, das seien 11,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die meisten Pleiten habe es im Baugewerbe (198 Fälle) und im Handel (167 Fälle) gegeben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahmen die Pleiten im Handel um knapp ein Fünftel zu.

Fake-Accounts: Twitter muss Account-Verifizierung stoppen

Der Ärger um die blauen Häkchen im Hause Twitter reißt nicht ab. So hatten User die Möglichkeit, gegen Abschluss eines bezahlten Abonnements in Höhe von 8 Dollar pro Monat ihr Konto bei der Kurznachrichtenplattform zu verifizieren. Doch dieses umstrittene Feature wurde nun pausiert: Nutzerinnen und Nutzer legten mit dem erworbenen Verifizierungsstatus gleich mehrere Fake-Profile an, etwa für Nintendo, Basketballspieler LeBron James und den Ex-Präsidenten der USA, Donaled Trump, so die FAZ. Ärger brachte das laut Spiegel etwa auch dem Pharmaunternehmen und weltgrößten Insulinhersteller Eli Lilly ein: Nach einem gefälschten Tweet mit den Worten „Wir freuen uns zu verkünden, dass Insulin jetzt kostenlos ist“, brach deren Aktienkurs ein. Elon Musk erklärte, dass das Abo voraussichtlich Ende der nächsten Woche wieder verfügbar sein soll. 

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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