Diskriminierung oder Jugendschutz?

YouTube verbannt PornHub-Kanal

Veröffentlicht: 21.12.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 24.01.2023
PornHub Seite auf Tablet

Der ein oder andere mag sich jetzt wundern: PornHub war auf YouTube? Ja, bis zum vergangenen Freitag betrieb das Unternehmen auf dem Video-Streamingportal einen durchaus beliebten Kanal mit knapp 900.000 Abonnentinnen und Abonnenten. Doch trotz nicht-pornografischer Inhalte soll dieser gegen die Richtlinien von YouTube verstoßen haben. Denn die Werbevideos verlinkten zuweilen auf weiterführende Inhalte auf der Porno-Plattform, wie Heise unter Berufung auf Variety berichtet.

YouTube wirft Verstoß gegen Richtlinien vor

Unter den Inhalten auf dem Kanal befanden sich Videos über Lifestyle-Themen. Es ging um Hintergrundeinblicke der Branche, sowie Geschichten rund um Darstellerinnen und Darsteller. Konkrete pornografische Inhalte hätten Interessierte hier vergeblich gesucht. Doch wo YouTube PornHub nun einen Strick draus dreht, ist die vermeintliche Verlinkung zu weiterführenden erotischen Inhalten auf der eigentlichen Plattform.

Wie ein Sprecher des Mutterkonzerns Mindgeek aber gegenüber Variety behauptet, hätte es derartige Verlinkungen nicht gegeben. Das Unternehmen habe stattdessen stark darauf geachtet, keine Richtlinien zu verletzen – allein schon um den lukrativen Werbekanal nicht zu gefährden.

Diskriminierung oder Jugendschutz?

Statt tatsächlicher Verfehlungen vermutet das Unternehmen hier eher einen moralischen Streifzug, gar eine Diskriminierung der Erotikindustrie. So soll der PornHub-Kanal am 16. Dezember durch das National Center on Sexual Exploitation bei YouTube gemeldet worden sein. Das Center ist eine konservative Non-Profit-Organisation, die wiederholt gegen Pornografie vorgeht.

Dabei unterscheidet die Organisation offenbar nicht zwischen konsensueller Arbeit in der Erotikbranche und ausbeuterischem Menschenhandel und sexueller Gewalt. 

Im Herbst dieses Jahres wurde bereits der Instagram-Kanal von PornHub gesperrt. Die durch Meta betriebene Social-Media-Plattform macht dabei in ihren Richtlinien deutlich, dass sexuelle Inhalte hier nicht geduldet würden. Diesem konservativen Standpunkt fallen dabei jedoch oft auch Beiträge zu sexueller Aufklärung zum Opfer.

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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