Digital Tech Newsflash

Zu groß: Strengere Auflagen für Google, Meta, Amazon und Twitter

Veröffentlicht: 20.02.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 20.02.2023
Social Media

Google, Meta und Twitter müssen künftig mit strengeren Auflagen in der EU rechnen. Grund ist der Digital Services Act (DSA). Dieser gibt vor, dass Unternehmen mit mehr als 45 Millionen Nutzern als „große“ Online-Plattformen gelten und damit bestimmten Verpflichtungen und Überprüfungen unterliegen und darüber hinaus Daten für Behörden offenlegen müssen. Bis zum 17. Februar hatte die Europäische Kommission den Online-Plattformen Zeit gegeben, die Zahl ihrer in der EU monatlich aktiven Nutzer anzugeben.

Das haben die Konzerne nun getan und wenig überraschend überschreiten sie die Schwelle von 45 Millionen deutlich, wie die Tagesschau berichtet. Basierend auf einer Schätzung der letzten 45 Tage gab Twitter 100,9 Millionen Nutzer in der EU an. Meta meldete 255 Millionen aktive Facebook-Nutzer und etwa 250 Millionen bei Instagram. Google schlüsselte die Zahlen nach Diensten auf: 278,6 Millionen bei Google Maps, 274,6 Millionen bei Google Play, 332 Millionen bei Google Search, 74,9 Millionen bei Shopping und 401,7 Millionen bei YouTube.

Auch Amazon, TikTok, LinkedIn oder Wikipedia liegen über der Grenze. Die Konzerne müssen nun etwa sicherstellen, dass bestimmte problematische Inhalte schneller gelöscht werden, etwa Hassrede oder Terrorpropaganda. Kommen sie dem nicht nach, drohen Strafzahlungen.

Ebay überschreitet die 45 Millionen nach eigenen Angaben noch nicht. Das Gleiche gilt für Telegram. Zweifel gebe es laut Heise an den gemeldeten Zahlen großer Erotikportale wie Pornhub und OnlyFans. Allein Pornhub gehört zu den 15 meistbesuchten Websites der Welt, habe aber nur 33 Millionen aktive Nutzer gemeldet. Vonseiten der Europäischen Kommission stünden jetzt Nachforschungen an.

Meta Verified: 12 Dollar für den blauen Haken

Der Meta-Konzern guckt bei Twitter ab: Facebook und Instagram werden kostenpflichtige Abos einführen, die in Zukunft mit einem blauen Haken markiert werden. Das kündigte Mark Zuckerberg via Facebook an. Das Meta Verified genannte Abo soll mit einem Ausweis verifiziert werden. Wer ein Abo hat, soll dann einen besseren Schutz vor Nachahmern erhalten und einen besseren Kundensupport bekommen. Bei der Nutzung im Webbrowser wird das kostenpflichtige Abonnement 11,99 Dollar im Monat kosten, bei iOS werden es 14,99 Dollar pro Monat sein – aufgrund der App-Gebühren im App Store von Apple. Zunächst wird das Programm in Australien und Neuseeland ausgerollt, weitere Länder sollen folgen.

Übergriffige KI: Bing-Chatbot wird eingeschränkt

Der Bing-Chatbot soll mittels künstlicher Intelligenz komplexe Fragen beantworten und auch Konversationen führen, ähnlich wie man es von ChatGPT kennt. Microsoft hat die Nutzung des Chatbots nun überraschend eingeschränkt. Grund: Es sollen sich Vorfälle gehäuft haben, in denen die KI übergriffige und unangemessene Antworten gegeben hat, wie das Manager Magazin berichtet. So habe der Chatbot einem Journalisten der New York Times in einer mehr als zweistündigen Konversation etwa seine Liebe gestanden und ihn gebeten, sich von seiner Frau zu trennen. Microsoft warnte nun davor, die Bing-KI in längere Konversationen zu verwickeln. Diese befinde sich noch in der Testphase. Die Chats sind aktuell auf 50 Fragen und fünf Sitzungen pro Tag begrenzt. Die meisten Menschen erhielten die gewünschten Antworten ohnehin innerhalb von fünf Runden.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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