Freiheit für alle: Barrierefreie Online-Shops

Veröffentlicht: 23.10.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 23.10.2013

Barrierefreiheit im Internet bietet nicht nur eingeschränkten oder behinderten Menschen die Möglichkeit, sich freier und selbstständiger im Netz zu bewegen. Auch für nicht-eingeschränkte Nutzer haben entsprechende Optimierungen große Vorteile und erleichtern beispielsweise durch ihre Nutzerorientierung das Surf-Erlebnis grundlegend.

 

Barrierefreiheit in Online-Shops

Allgemeines zur Barrierefreiheit

Die Geschichte hat gezeigt, dass Technologien, die im Sinne der Barrierefreiheit entwickelt oder optimiert wurden, in der Lage sind, nachhaltige Veränderungen herbeizuführen und die Entwicklung von Innovationen voranzutreiben. Geräte wie die Schreibmaschine oder der Phonograph sollten im Zuge ihrer Entstehung unter anderem dabei helfen, gewisse Schwächen oder Benachteiligungen auszugleichen und haben im Verlauf der Zeit die Welt ein Stück weit verändert.

Und dabei sind es nicht nur Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, die von einer Optimierung der Barrierefreiheit profitieren können. Auch für ältere, unerfahrene User oder solche mit technischen Einschränkungen, kann eine Orientierung an der Nutzerfreundlichkeit unter Umständen äußerst zweckdienlich sein.

Doch was bedeutet es nun für Online-Händler im Speziellen, sich an den Gebote der Barrierefreiheit zu orientieren und den eigenen Web-Auftritt entsprechend anzupassen? So furchtbar kompliziert, wie die meisten glauben, ist eine Optimierung gar nicht. Denn die meisten Programme, Features oder Designvorlagen bieten unzählige Möglichkeiten, die Handhabung, Farbe oder Größe einer Komponente anzupassen. Schon durch geringe Veränderungen in diesen Einstellungen können Händler ihre Präsenzen auf diesem Wege nutzerfreundlich und barrierefrei (oder zumindest barrierearm) gestalten.

Layout: Ein wichtiger Aspekt zur Minimierung von Barrieren

Der vielleicht grundlegendste Aspekt der Barrierefreiheit betrifft das Design: Das Layout von Online-Auftritten, Webshops und digitalen Präsenzen sollte sich dabei stets an das jeweilige Ausgabemedium anpassen. Viele Unternehmen begnügen sich damit, zwei „Größen“ ihrer Website anzubieten (zum Beispiel für Desktop und Smartphone), die vermeintlich alle Endgeräte abdecken. Besser als solche starren Varianten wäre jedoch die Verwendung des „Responsive Webdesigns“, dass auf die Eigenschaften und Anforderungen des verwendeten Endgeräts reagiert und sich dementsprechend anpasst. So können alle Nutzer – auch bei Verwendung verschieden großer Geräte – gleichermaßen bedient werden.

Auch wenn es vielleicht nebensächlich und banal klingt: Bereits „schlanke Webseiten“, die schnell zu laden sind, bieten einen ersten Ansatz zur Barrierefreiheit. Denn auch Nutzer mit technischen Beeinträchtigungen wie einer langsamen Internetverbindung werden so nicht ausgegrenzt und können als Käufer gewonnen werden.

Optisch gesehen sollten Händler ganz konkret darauf achten, die Shops und Websites bezüglich der Navigation und des Aufbaus logisch und sinnvoll zu gestalten. Dies dient nicht nur der grundlegend besseren Orientierung der Nutzer, sondern hilft auch Menschen mit geringerem visuellen Vermögen, sich zurechtzufinden und bestimmte Informationen zu filtern.

Farben und Formen

Auch die Anpassung der Schrift- und Farbwahl gehört zu jenen Elementen, die sich technisch relativ einfach umsetzen lassen, aber große Erfolge erzielen können. So sollten Händler stets darauf achten, klare Schriftarten zu verwenden, die wenig Schnörkel aufweisen und einfach zu erfassen sind.

Außerdem sollten die Kontraste zwischen Schrift- und Hintergrundfarbe immer so groß gewählt werden, dass weder visuell beeinträchtigte Nutzer Schwierigkeiten haben, noch User, die beispielsweise ihre mobilen Endgeräte in der Sonne verwenden. Ein Tipp für Online-Händler: Testen Sie Ihre eigene Präsenz bei veränderten Lichtverhältnissen. Nur so bekommen Sie Einblicke, wie Kunden Ihre Website erleben.

Doch nicht nur Kontraste, auch die Kombination von Schrift und Bild kann fundamentale Probleme wachrufen. Da Text-Bild-Konstruktionen visuell anspruchsvoller einzustufen sind, als eine reine Textstruktur, sollte von solchen Verbindungen grundsätzlich eher Abstand genommen werden. Weiterhin sind animierte Texte, die blinken, leuchten oder sich gar über den Bildschirm bewegen, als kritisch einzuschätzen. Nicht nur für sehschwache Nutzer bilden sie große Hindernisse.

Fazit  

Es zeigt sich, dass schon kleinere Änderungen im Layout oder der Website-Struktur viele Hindernisse beseitigen können, die behinderten oder eingeschränkten Nutzern Probleme bereiten. Die vorhandenen Technologien für Online-Auftritte, Shopsysteme oder Features bieten häufig zahlreiche Gelegenheiten, Optimierungen vorzunehmen. Mit solchen geringfügigen Maßnahmen können Händler und Unternehmer die Chance ergreifen, beeinträchtigte Nutzer nicht auszuschließen und auch diese als Kunden zu gewinnen. 

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