Kolumne: Aufgebauschte Rabatte schaden dem Online-Handel

Veröffentlicht: 27.11.2015 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 08.01.2016

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren nimmt inzwischen auch hierzulande die Bekanntheit der Shopping-Tage „Black Friday“, der heute ist, und „Cyber Monday“, am kommenden Montag, zu. In den letzten Jahren war es ja nur Amazon gewesen, das die Kunden mit besonderen, oder besser gesagt: vermeintlichen „Schnäppchen“ vor Weihnachten lockte. Doch gerade hier liegt die Krux: Je bekannter die Schnäppchen-Tage in Deutschland werden, desto ehrlicher sollten die Online-Händler hierzulande damit auch umgehen. Denn sonst leidet die Glaubwürdigkeit der Branche.

In diesem Jahr ist es zugegeben schwierig für Internetnutzer den Aktionstagen „Black Friday“ und „Cyber Monday“ zu entfliehen, denn so viele Aktionen wie in diesem Jahr gab es in Deutschland gefühlt noch nicht. Einer Studie von Deals.com zufolge werden deutsche Online-Händler am heutigen Black Friday 332 Millionen Euro umsetzen und am kommenden Cyber Monday sogar 346 Millionen Euro.

Kunden wollen nicht veräppelt werden

Doch damit die Tage den gleichen Stellenwert oder zumindest einen vergleichbaren wie in den USA erreichen, müssen die Verbraucher diesen besonderen Aktionstagen und vor allem den Angeboten auch vertrauen. Und das ist im Moment nicht unbedingt gegeben.

Zum einen sorgen dafür gefälschte E-Mails, sogenannte Phishing-Mails, die derzeit als Sonderangebote getarnt versendet werden und statt Angeboten vielmehr Schaden mit sich bringen. Denn die Angreifer wollen damit an die Kontodaten oder Passwörter der Kunden kommen.

Zum anderen aber - und nicht minder schädlich für den Online-Handel - kommen die falschen Versprechungen einiger Online-Händler zu diesen Tagen dazu. Allen voran Amazon, das natürlich als eines der umsatzstärksten Online-Unternehmen in Deutschland regelrecht das Image des Online-Handels hierzulande mitgestaltet.

Amazon schadet dem Image des Online-Handels.

© 1998-2015, Amazon.com - Screenshot

Schon zum zweiten Mal in Folge lockt Amazon nämlich in diesen Tagen die Kunden mit Sonderangeboten und sogenannten UVPs auf den Online-Marktplatz. Das Problem dabei ist allerdings, dass die Sonderangebote sich auf UVPs (unverbindlichen Preisempfehlungen) und nicht auf die tatsächlichen Marktpreise, wie von Verbraucherschützern in der Vergangenheit schon mehrmals kritisiert wurde, beziehen.

Damit gaukelt Amazon den Kunden einen nicht vorhandenen Rabatt vor, was für den Aufbau des Vertrauens der Kunden in den Online-Handel natürlich schädlich ist.

 

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