Kolumne: Träumen Avatare nachts vom Online-Handel?

Veröffentlicht: 22.11.2013 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 22.11.2013

Naturgemäß können wir Menschen nicht in die Zukunft blicken. Trotzdem lassen aktuelle Forschungsprojekte mutmaßen, wie denn der Handel der Zukunft aussehen könnte. Soviel sei verraten: Wir werden online einkaufen und unsere Avatare werden für uns im Einzelhandel die bestellte Ware abholen.

Gestensteuerung, tragbare Technologie oder Chip-Implantate im Körper? Technologische Entwicklungen nehmen rasant zu, vor allem weil die großen Technologiekonzerne wie Google & Co. immer größere Summen in angewandte Forschungsprojekte investieren. Wie könnte die technologische Zukunft den Handel beeinflussen? Werden Computer und Menschen stärker interagieren, so wie Microsoft Manager Stefan Weitz prognostiziert? Oder werden wir Menschen gar mit der Technologie verschmelzen, wie einzelne Projekte und bemerkenswerte Patente nahelegen?

Nahe Zukunft mit Gesten und Stimmerkennung

Geht es nach Microsoft-Manager Stefan Weitz, werden wir in naher Zukunft mithilfe von Gesten und Spracherkennung unsere Umwelt beeinflussen. Was sich natürlich stark nach der hausinternen Kinect-Technologie anhört, dürfte tatsächlich sehr bald Realität werden. So wäre zum Beispiel ein Szenario denkbar, indem Kunden Online-Shops mithilfe von Gesten und Stimmbefehlen nach passenden Angeboten durchsuchen oder gar mit einem Online-Avatar interagieren.

Und was kommt danach? Wer glaubt Cyborgs existierten nur in der Welt der Science Fiction, der liegt bereits heute schon falsch. Schon seit Jahren haben Menschen begonnen, mit Technologie zu verschmelzen. Einer der ersten Cyborgs, auch Bodyhacker genannt, ist Neil Harbisson. Er hat sich ein Gerät in seinen Kopf einbauen lassen, mit dem er Farben hören kann. Da mutet es auch gar nicht mehr so sonderlich an, dass Unternehmen wie Google bereits an der Implementierung ihrer Technologien direkt in die Körper der Menschen arbeiten. Zusammen mit der Tochter Motorola forscht Google gerade zum Beispiel an elektronischen Tätowierungen, die uns als Fernsprechanlagen dienen sollen.

Erst Bodyhacks und später Steuerung von Avataren

Erst kürzlich hatte ein Online-Händler in den USA demonstriert, welches Potential allein Google Glass für den Online-Handel bieten könnte. Konsumenten laufen durch ihre Wohnung und visieren mit der Brille zum Beispiel das Esszimmer an. Google Glass verbindet sie dann gleich mit den passenden Online-Shops und die Kunden können sich Einrichtungsgegenstände aussuchen und dank Google Glass auch gleich sehen, wie denn der Gegenstand im eigenen Esszimmer aussehen könnte. Und mithilfe einer elektronischen Tätowierung, könnten sie vielleicht sogar auch ohne die Brille aufzuhaben ihre Bestellungen aufgeben.

In einer zugegeben noch etwas weiter entfernten Zukunft werden wir vielleicht selbst als Avatare einkaufen gehen, oder zumindest unsere Gehirne. Was im Film „Surrogates“ als dystopisches Zukunftsszenario vorgezeichnet wird, ist nämlich das reale Ziel der Initiative 2045 aus Russland. Bis zum Jahre 2045 möchte die Initiative nämlich Avatare produzieren, auf die der Inhalt menschlicher Gehirne übertragen werden soll – samt Persönlichkeit und Charakter. Da würde Nokias Werbeslogan „Connecting People“ dann auch endlich Sinn ergeben.

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