Rückblick: Der Online-Handel im Mai 2016

Veröffentlicht: 01.06.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 03.06.2016

Der Wonnemonat Mai brachte uns neben heftigen Wetterumschwüngen auch einige Neuerungen im Online-Handel: So arbeitet Ebay weiterhin an der Optimierung seines Online-Marktplatzes, Google tüftelt weiter an seinen Werbeanzeigen und die EU-Kommission will den digitalen Handel innerhalb Europas verbessern. Wir haben alle relevanten Themen noch einmal für Sie zusammengetragen.

Arbeitsplatz: Rückblick

(Bildquelle Rückblick: Ahmet Misirligul via Shutterstock)

Ebay: künstliche Intelligenz, Ebay Plus-Bilanz, Phishing und und und  

Im Monat Mai wurde eins ganz deutlich: Ebay setzt aktuell alles daran, seinen Online-Marktplatz aufzupolieren, Services zu verbessern und dabei auch mit neuen Technologien zu arbeiten. So hat Ebay-Chef Devin Wenig in den vergangenen Wochen beispielsweise angekündigt, künftig auf künstliche Intelligenz zu setzen. Ziel ist es dabei, die Wünsche der Kunden frühzeitig zu erkennen, das Shoppingerlebnis noch persönlicher zu gestalten und künftige Käufe vorherzusagen. Auch die Suche an sich soll durch eine einheitliche Datenbasis verbessert werden – durch die Nutzung globaler Artikel- sowie Herstellernummern sei es möglich, Produkte eindeutig zu identifizieren und auf diesem Weg strukturierte Daten aufzubauen.

Ganz nebenbei hat Ebay gemeinsam mit der Warenhauskette Myer ein Virtual Reality-Kaufhaus auf die Beine gestellt, durch das Kunden mithilfe einer VR-Brille schlendern und sich 12.500 Produkte ansehen können. Erfreut zeigen sich die Macher hinter Ebay außerdem vom Stand der Dinge bei Ebay Plus: Mittlerweile hätten sich bereits 100.000 Ebay Plus-Mitglieder dem Treueprogramm angeschlossen, weshalb man „sehr zufrieden“ sei. Nichtsdestoweniger entsprechen diese 100.000 auf die Masse gesehen nur einem Prozent der deutschen Ebay-Nutzer. Es bleibt also Luft nach oben. Auch beim Thema Phishing könnten die Nachrichten besser sein. In den vergangenen Wochen waren nämlich wieder zahlreiche Phishing-Mails mit angehängter Malware im Umlauf, die an Ebay-Nutzer gerichtet waren und die auch sensible Daten der Empfänger enthielten.

Logistik: Amazon mit neuen Services | Paketbutler gestartet | Ärger um neues DHL-Zentrum und unfreie Pakete

Wie gewohnt hat auch Amazon in den vergangenen Wochen wieder einiges auf die Beine gestellt: Der Online-Riese hat zum Beispiel eine 60-Minuten-Lieferung in Berlin gestartet sowie den Startschuss für einen eigenen Paketdienst in der Hauptstadt gegeben. Was im Hause Amazon sonst noch wichtig war, erfahren Sie in unserem Amazon Monatsrückblick.

Lang war er angekündigt, nun ist er gestartet: der Paketbutler. In vier deutschen Metropolen – nämlich Hamburg, München, Köln und Bonn – können Kunden die Paketbox für die Wohnung nun nutzen und dabei sowohl Sendungen empfangen als auch vorfrankierte Pakete (bzw. Retouren) abwickeln. Da der Paketbutler nicht an ein bestimmtes Logistikunternehmen gekoppelt ist, erhoffen sich die Macher eine schnelle Akzeptanz durch die Verbraucher.

Ein weiteres Thema, das Online-Händler auch im Mai stark beschäftigte, sind die sogenannten „unfreien“ Pakete. Wie einige Anbieter erklärten, rechnet die DHL in einigen Fällen 15 Euro für eine solche „unfreie“ Retoure ab – und das, obwohl ein günstigerer Tarif für DHL-Retouren vereinbart war. Einzelheiten zum Thema und die Reaktion der Deutschen Post lesen Sie hier.

Auch an anderer Stelle gibt es Kritik an der Deutschen Post DHL: Im neuen DHL-Paketzentrum in Obertshausen soll es große Startschwierigkeiten geben. Ein Händler hatte berichtet, dass die Pakete teils bis zu zehn Tage unterwegs seien. Dadurch wären die Kunden extrem unzufrieden. Die Retourenrate sei in die Höhe geschossen. Ebay habe den Händler auf Grundlage der vielen Beschwerden vom Top-Verkäufer mit besten Bewertungen auf „unterdurchschnittlich“ degradiert. Der Umsatz sei deshalb um rund 70 Prozent eingebrochen.

Google bastelt weiter an AdWords, stellt Pläne vor und hat auch Ärger am Hals

Dass Google immer größere Ziele verfolgt, ist klar. Allein in den letzten Monaten hat der Konzern durch zahlreiche Tests und Neuerungen gezeigt, dass man zum Beispiel die AdWords grundlegend umbauen will: Auch im Mai hat das Unternehmen eine Vielzahl von AdWords-Neuerungen angekündigt, die sich vor allem auf den mobilen Sektor konzentrieren – so sollen die Überschriften und Beschreibungen künftig beispielsweise länger werden. Auch Display-Ads und Bidding sind in den Änderungen enthalten. Ebenfalls auf die mobilen Nutzer zielt das neue bildorientierte „Rich cards“-Format ab, das die bisherigen „Rich Snippets“ ersetzen soll. Innerhalb der mobilen Bildersuche will Google außerdem Werbeanzeigen schalten und so den Werbetreibenden neue Möglichkeiten eröffnen.

Während Google daran arbeitet, Passwörter schon in naher Zukunft abzuschaffen und durch biometrische Identifizierungs- und Authentifizierungsprozesse zu ersetzen, hat der Konzern auf der Entwicklerkonferenz I/O Einblicke in seine Hightech-Pläne gegeben: Das vernetzte Zuhause, eine neue Messenger-App namens „Allo“, das neue Android-Betriebssystem sowie virtuelle Realitäten sind da nur einige Bereiche, die Google weiter vorantreibt.

Neben diesen ganzen erfreulichen Nachrichten hat Google jedoch auch mit Negativschlagzeilen zu kämpfen: So hat die Polizei das Pariser Google-Büro durchsucht. Es bestehe der Verdacht auf Steuerbetrug. Darüber hinaus geht der Zwist mit der EU-Kommission weiter, wobei nun bekannt wurde, dass Google im laufenden Wettbewerbsverfahren eine Rekordstrafe in Höhe von drei Milliarden Euro droht.

Apropos EU-Kommission …

Um den Online-Handel innerhalb Europas zu fördern und verbraucherfreundlicher zu machen, plant die Kommission einige Änderungen – zu diesem Zwecke hat sie nun ein E-Commerce-Paket vorgelegt, in dem es außerdem darum geht, den Binnenmarkt sicherer und transparenter zu gestalten. In dem Paket finden sich vorerst Vorschläge von zuständigen Politikern für neue Vorschriften innerhalb der EU. Auch das sogenannte Geoblocking findet in dem E-Commerce-Paket Berücksichtigung.

Neben der EU-Kommission ist auch die Bundesregierung daran interessiert, neue rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die auch die modernen Herausforderungen und Möglichkeiten der digitalen Welt berücksichtigen. Dabei soll zum Beispiel die Macht von Online-Konzernen eingeschränkt werden.

In eigener Sache

Der Händlerbund hat im Mai eine Studie „Verpackung & Versand 2016“ durchgeführt und Online-Händler zum Stand der Dinge befragt. Dabei ergab sich unter anderem, dass 85 Prozent der Händler ihre Versandkosten reduzieren wollen. Auch über die genutzten Versanddienstleister, die Schwerpunkte bei der Wahl der Logistiker und die tägliche Logistikpraxis gibt die Studie Auskunft.

Eine neue Umfrage haben die OnlinehändlerNews im Übrigen mit Ebay gestartet: Dabei wollen wir Fragen sammeln, die Sie als Händler Ebay schon immer mal stellen wollten. Ziel ist es dabei, ein Questions & Answers (Q&A) zu veröffentlichen, das Händlern bei ihrer täglichen Arbeit auf Ebay unterstützt.

Und zu guter Letzt soll an dieser Stelle noch auf die Mai-Ausgabe unseres Onlinehändler Magazins hingewiesen werden: Darin geht es unter anderem um das sogenannte Mobilegeddon – also den mobilen Fokus, der Google setzte –, um Marktplatz-Alternativen zu Amazon und Ebay, um den B2B-Handel oder auch Cross- und Upselling-Strategien.

 

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