Kolumne: Eine Amazon-Drohne als Haustier und Helfer?

Veröffentlicht: 21.10.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 21.10.2016

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, in welchem Jahr der Hype mit elektronischen Haustieren begann, aber eben dieser Hype zog sich – in verschiedenen Facetten – durch viele Jahre meiner Kindheit. Es gab da diese kleinen, saltoschlagenden Hunde oder auch miauende Katzen. Später, also mit fortschreitender Technik, kamen dann diese kleinen plüschigen, quietschbunten Monster aus Japan: Die Furbies eroberten damals die Kinderzimmer und Herzen vieler Menschen. Ich selbst hatte nie einen dieser damals „neumodischen Haustiere“, aber immer wenn ein Klassen- oder Spielkamerad eines der Tierchen hervorholte, wurden meine Augen groß.

Wie ich auf diese Geschichte komme? – In dieser Woche wurde bekannt, dass sich Amazon neuartige kleine Hightechspielzeuge hat patentieren lassen. Dabei handelt es sich nicht wirklich um Spielzeuge, sondern um kleine Mini-Drohnen, die den Menschen als ständiger Beistand begleiten und ihm zur Seite stehen. Natürlich ist der Gedanke an ein kleines, fliegendes Hightech-Haustier in diesem Fall ein bisschen weit hergeholt, doch im Prinzip könnte es auch als eine Art Weiterentwicklung für Erwachsene ausgelegt werden.

Amazons Mini-Drohne als Shopping-Begleiter

Stellen wir uns also vor, dass solche Drohnen irgendwann einmal die Marktreife erreichen und tatsächlich zum täglichen Begleiter des Menschen werden – welche Möglichkeiten das brächte! Vor allem für Amazon! Aus dem Patentantrag von Amazon wird deutlich, dass die Sprachassistentin Alexa in die Mini-Drohne integriert werden soll. Man könnte also allein durch Sprache mit dem fliegenden Assistenten kommunizieren, Informationen aus dem Internet abrufen, vielleicht auf E-Mails zugreifen oder Produkte über Amazon bestellen.

Vielleicht könnte die Drohne auch Kontakt zur eigenen Wohnung herstellen und auf Basis der Gewohnheiten des „Herrchens“ bzw. „Frauchens“ schon einmal die Heizung hochdrehen oder ein Bad einlassen. So abwegig ist der Gedanke gar nicht, denn all dies gibt es in der ein oder anderen Form bereits im Bereich Smart Home.

 

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Was wäre jedoch in puncto Handel noch möglich? Die Drohne könnte auf einem Shopping-Tripp durch die Innenstadt Läden erkunden – möglich durch Kameras, Sensoren und Scanner. Durch Zugriff auf das Internet und entsprechende Preisvergleiche könnte sie Schnäppchen herauspicken und uns hinführen. Wenn ein Wunschprodukt wie ein Rock oder eine Jacke nicht in der richtigen Größe oder Farbe auf Lager ist, könnte sie es mit Artikeln auf Amazon abgleichen und dem Besitzer dann entsprechende Online-Vorschläge präsentieren und ablegen. Gleiches gilt natürlich auch auf offener Straße: Wenn ein Passant vorbeiläuft und dieser besonders schöne Schuhe oder Hosen trägt… Das Prinzip ließe sich erweitern.

Alexa-Drohne schmeißt den Haushaltseinkauf

Denken wir einen Schritt weiter: Die Drohne könnte im eigenen Haushalt Leerstände wahrnehmen: Wenn das Regal mit den Haushaltsrollen oder die Kiste mit den Katzenleckerlies fast leer ist, wäre eine automatische Bestellung möglich, indem die Drohne beim Flug durch die Wohnung die Leerstände wahrnimmt und diese sozusagen korrigiert. Die Amazon Dash Buttons und auch der Dash-Stick zielen ja bereits auf genau dieses Thema ab.

Lässt man seiner Kreativität ein bisschen freien Lauf und koppelt diese an eigene Wünsche und Shopping-Bedürfnisse, so könnte man mutmaßlich absehen, was mit Amazons Mini-Drohnen alles möglich wäre. Natürlich ist in dem Patentantrag des Konzerns auch zu lesen, dass die Drohnen im Öffentlichen Dienst, bei Polizei- oder Feuerwehreinsätzen ebenso zum Einsatz kommen könnten. Doch was spricht dagegen – wenn technisch alles klappt – dass auch der private Einsatz forciert wird? Amazon weiß schließlich, was die Kunden wollen und hat in der Vergangenheit bereits häufig den richtigen Riecher bewiesen.

Ich kann schon die Werbekampagne vor meinem geistigen Auge sehen: „Die neue Amazon Mini-Drohne: Ihr Freund und Helfer. Besser als ein normales Haustier! Oder kann Ihnen Ihr Hund etwa beim Online-Shoppen helfen?“

 

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