Amazon als digitale Krankenschwester? – Ein Kommentar

Veröffentlicht: 02.08.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 03.08.2017

Amazon möchte ins Gesundheitswesen einsteigen. Das ist insofern nicht überraschend, dass Amazon eigentlich ALLES – und ich wiederhole: wirklich ALLES – zuzutrauen ist. Den Status als einfacher Händler und Hersteller von Lebensmitteln, Toastern und Elektronikgeräten hat der Konzern längst überwunden und schickt inzwischen Raketen ins All oder arbeitet an erweiterten Realitäten. Es geht Amazon darum, keine Möglichkeiten ungenutzt liegenzulassen und alle Umsatzpotenziale auszuschöpfen. – Und in Gesellschaften, in denen Menschen immer älter werden, ist das Gesundheitswesen ein durchaus erfolgsversprechendes Geschäft. 

Jeff Bezos mit Mütze einer Krankenschwester auf dem Kopf
© Marina Linchevska / Shutterstock.com | © Maksim M / Shutterstock.com

Amazons Alexa als medizinische Betreuerin

Doch wie nun muss man sich die medizinische Zukunft vorstellen, wenn Amazon seine Finger im Spiel hat? Die Möglichkeiten scheinen gigantisch: Wie wir auf dem Amazon Watchblog berichtet haben, fasst der Konzern dabei sowohl Hard- als auch Software-Projekte ins Auge und könnte diese eng verknüpfen. Stellen Sie sich mal vor, Ihre Krankenakten wären bei Amazon hinterlegt und Amazon wüsste, wann Sie welche Medikamente brauchen und wann der nächste Arzttermin ansteht.

Die freundliche Sprachassistentin Alexa könnte Sie stets daran erinnern, Ihre Tabletten pünktlich zu nehmen und sich die Medikamente oder Bedarfsutensilien rechtzeitig zu bestellen, bevor diese zur Neige gehen – oder Alexa könnte dies gar selbstständig tun!

Über Alexa ließe sich mittels Sprachbefehl ein Taxi zum Arzt bestellen und wenn Sie abends wieder nach Hause kommen, wird Ihnen in einem abendlichen Zeitfenster der entsprechende Bedarf geliefert.

Amazon: Neue Technik-Highlights sind denkbar

In technischen Dingen ist Amazon ja bereits eine der ganz großen Nummern. Was spricht dagegen, eine smarte Amazon-Uhr zu entwickeln, die den Puls oder vielleicht sogar den Blutzuckerspiegel misst? Natürlich wäre diese Uhr dann mit Alexa verbunden, sodass sie Ihnen Tipps, Ratschläge oder Anweisungen geben könnte, falls die Werte nicht stimmen.

Ein Beispiel: Die Hightech-Uhr ist mit Ihrem Smart Home verknüpft, registriert durch externe Technik, dass Mitte August ist, die Sonne scheint, die Temperatur bei 33 Grad Celsius liegt. Außerdem misst sie Unregelmäßigkeiten beim Puls, vielleicht einen niedrigen Blutdruck, dann könnte Alexa auf hitzebedingte Kreislaufprobleme schließen und Sie dazu auffordern, etwas zu trinken und sich hinzulegen – natürlich gefolgt von einer Getränke-Bestellung über Amazon Pantry. Auch ein entsprechender Vermerk in der digitalen Akte und eine Benachrichtigung an den Arzt wäre wohl im Extremfall denkbar.

Durch die Fähigkeit des maschinellen Lernens, auf die es Amazon bereits seit Längerem abgesehen hat und die Weiterentwicklung von künstlichen Intelligenzen könnte Amazon den Kunden ganz genau kennenlernen und auch um körperliche stärken und Schwächen wissen. Mit ein bisschen Fantasie wäre es denkbar, dass Amazon in ein paar Jahren für den Endkunden mehr als ein Händler und Dienstleister ist. Alexa könnte zur medizinischen Pflegekraft werden: ratgebend, vernetzt, umfassend informiert.

– Ein Gedanke, der für einige Menschen wahrscheinlich beängstigend oder erschreckend ist. Und dem muss ich aus Datenschutzgründen natürlich auch zustimmen. Doch aus Sicht service-liebender Kunden wäre es natürlich eine reichlich komfortable Dienstleistung. Und natürlich gleicht Amazon einer schier unaufhaltsamen Macht, wenn sich Gründervater Jeff Bezos einmal etwas in den Kopf gesetzt hat... 

 

Kommentare  

#2 www.bonx.de 2018-07-25 14:33
Ich muss öfter auf deinen Blog schauen Dank
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#1 blog.russiansharm.de 2018-07-25 14:02
Schöne Zeit, Kunst zu lesen... :)
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