Gastartikel: Magento setzt künftig auf Cloud und B2B

Veröffentlicht: 20.09.2017 | Geschrieben von: Gastautor | Letzte Aktualisierung: 20.09.2017

Die weltweit wachsende Bedeutung von Magento als Digital Commerce Plattform spiegelt sich in der jüngsten Einschätzung der Gartner-Analysten wieder. In seinem „Magic Quadrant for Digital Commerce“ vom April 2017 hat Gartner Magento Commerce erstmals im „Leader“-Quadranten eingestuft. Damit spielt Magento gleichsam offiziell in der Champions League der Handelsplattformen – aus Sicht von Gartner in der Klasse von Global Playern wie IBM Watson, Intershop und SAP Hybris.

Menschen halten Wolke

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So wundert es auch nicht, dass Magento im aktuellen iBusiness-Ranking der wichtigsten E-Commerce-Systeme für die Top-1.000 der deutschen Shops (mit einem Jahresumsatz von mindestens 5,5 Mio. Euro) den ersten Platz belegt. Magento selbst spricht inzwischen gern davon, ein „Cloud Digital Commerce Leader“ zu sein. Dabei steht neben der Cloud besonders auch das Thema Business-to-Business auf der Agenda von Magento.

Hohe Anpassbarkeit, großes Ökosystem

Gartner lobt an Magento unter anderem die wachsende und flexible E-Commerce-Plattform, die in unterschiedlichsten Branchen und von Unternehmen in verschiedenen Größen und Ländern verwendet wird, die Flexibilität des Systems, das anpassungsfähige Preismodell auf Basis des digitalen Handelsumsatzes sowie die hohe Kundenzufriedenheit. Auch das leistungsfähige Ökosystem aus Partnern und Lösungen für verschiedenste Branchen ist aus Sicht der Analysten ein deutlicher Pluspunkt.

Beachtliche Investments

Magento hat in den letzten Monaten und Jahren viel getan, um das Niveau der Global Player zu erreichen. Beachtliche neue Investments haben die Grundlage für den Aufstieg in die Champions League geschaffen. Und dies setzt sich fort. So hat die Investment-Gesellschaft Hillhouse Capital Anfang 2017 beschlossen, 250 Millionen US-Dollar aufzuwenden, um die Wachstumsstrategie von Magento weiter zu unterstützen. Schon im vergangenen Jahr hatte Magento massiv investiert: Der Business-Intelligence-Spezialist RJMetrics wurde 2016 übernommen und die CMS-Technologie hinter BlueFoot CMS und Page Builder gekauft. Auf der Agenda steht jetzt der weitere Ausbau von Magento. Die neueste Version, Magento 2.2, soll noch im September 2017 vorgestellt werden. Die Vision von Magento ist es, zum führenden weltweiten Anbieter von Cloud Digital Commerce zu werden. Entsprechend liegen Entwicklungsschwerpunkte unter anderem in den Bereichen Cloud, Business Intelligence und Customer Experience.

Neues im Leistungsportfolio von Magento

1. Magento Enterprise Cloud Edition

Der Schritt in die Cloud ist für den Shopbetreiber ein Schritt in die einfache Skalierbarkeit. Die Lösung für Cloud Hosting und Managed Services durch Magento sorgt für einen stets optimierten Betrieb der Magento Commerce Plattform. Der Shopbetreiber selbst muss dann weder den Serverbetrieb noch Traffic-Spitzen im Blick behalten. Echtzeit-Performance-Analysen gehören ebenso zur Enterprise Cloud Edition von Magento wie Werkzeuge, die den Entwicklungsprozess beschleunigen – damit neuer Content schneller live ist.

2. Magento Business Intelligence

Nachdem Magento im August 2016 RJMetrics übernommen hat, einen führenden Anbieter von Business Intelligence-Software für Online-Händler, ist nun auch der alte Name Magento Analytics verschwunden. Die neue BI-Komponente in der Magento-Welt heißt Magento Business Intelligence. Zu Recht. Anwender konsolidieren, verknüpfen und ändern jetzt sämtliche Informationen von unterschiedlichen Quellen in einem einzigen cloud-basierten Data Warehouse. Die klare E-Commerce-Fokussierung der BI-Komponente gestattet einen komfortablen Einstieg in die Welt des Big Data E-Commerce. Dabei ist Data Discovery das neue Schlagwort. Statt bloßer Umsatz- und Warenkorbgrößen als einzigen KPIs geht es jetzt um eine kundenzentrierte Betrachtung der E-Commerce-Performance.

3. Magento Shipping

Bei Magento Shipping handelt es sich um eine Multicarrier-Versandsoftware, die die Versandabwicklung mit unterschiedlichen Transportdienstleistern weiter automatisiert und vereinfacht. Zusammen mit Magento 2.2 soll die Komponente im Laufe des Jahres 2017 verfügbar werden. Magento Shipping wird eine einfache und komfortable Registrierung bei den weltweit wichtigsten Carriern gestatten und es Shopbetreibern erlauben, ihren Kunden dynamisch die bequemsten und günstigsten Versandoptionen zu präsentieren – egal ob die Ware dabei aus der Filiale in Belgien oder aus dem Zentrallager in Frankreich kommen mag. Der automatische Fulfillment-Prozess eröffnet zudem eine neue, kundenzentrierte Omnichannel-Einkaufserfahrung.

4. Magento for B2B

Neben dem Thema Cloud-Business steht bei Magento auch das Thema Business-to-Business sehr klar im Fokus. B2B-relevante Features waren seit jeher Bestandteil der Enterprise Edition, aber Magento hat auf der Imagine 2017 angekündigt, zukünftig – im Kontext des Releases 2.2 – eine dedizierte „Magento Digital Commerce Cloud for B2B“ anzubieten. Mit seinem neuen B2B-Fokus sorgt Magento dafür, dass Händler auch komplexere Anforderungen aus dem B2B-Geschäft einfach und kosteneffizient umsetzen können. Out-of-the-box wird es beispielsweise hierarchische Unternehmensaccounts, Schnellbestellungen, Angebotsanfragen oder individualisierbare Preislogiken geben. Magento will B2B-Händler damit in die Lage versetzen, sehr schnell für B2C-ähnliche Einkaufserfahrungen sorgen zu können – um so die Kundenloyalität zu stärken, den Umsatz zu erhöhen, Kosten zu reduzieren und die Lieferkette zu optimieren. Zudem lässt sich die flexible Magento Plattform dank ihrer umfangreichen APIs mit nahezu jedem ERP-, CRM- oder anderen Backend-System integrieren. So können Unternehmen auch bereits bestehende Technologie-Investments dazu nutzen, ihre digitale Transformation im B2B-Kontext voranzutreiben.

Durch Enterprise Partner zum Erfolg

Gartner weist in seiner Magic Quadrant-Analyse bei seinen Leadern IBM, Intershop und Magento ausdrücklich darauf hin, dass es zur erfolgreichen Umsetzung eines Shop-Projekts einen Lösungsanbieter oder Dienstleister braucht, der eine gute Systemkenntnis, technische Expertise und Erfahrung mitbringt. So hat Magento Commerce – mit Stammsitz in Kalifornien – zwar in den USA einen direkten Draht zu seinen Kunden, um aber auf die Spezifika der Märkte in Europa und Asien einzugehen, ist die Unterstützung durch Dienstleistungspartner notwendig. Europa hat beispielsweise andere Standards bei Datenschutz und Datensicherheit, und auch die Währungs- und Zollsysteme sind andere als in den USA. Hier spielt das Magento-Ökosystem eine wichtige Rolle. Weltweit gehören inzwischen 3.900 Unternehmen und mehr als 200.000 professionelle Entwickler dazu.

Gastautor: Tim Hahn, Geschäftsführer der netz98 GmbH, Mainz

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