Kolumne: Schaut über den Tellerrand – aber bleibt authentisch!

Veröffentlicht: 20.10.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 20.10.2017

PayPal kennt man bisher nur als Zahlungsdienstleister und Zalando ist als Online-Shop für Mode groß geworden. Nun verkünden beide Unternehmen, dass sie ihre Sortimente erweitert haben. Zalando stößt dabei in die Produktgruppe „Kosmetik“ vor, PayPal entfernt sich recht weit vom Payment und nimmt das Thema Verpackungsmaterial in Angriff.

Das ist schon eine kleine Überraschung, da Verpackungen zunächst recht weit von der Zahlungsabwicklung entfernt sind. Die Erweiterung ergibt aber insoweit Sinn, dass PayPal kleineren Händlern damit einen (wichtigen) Teil ihres Geschäfts erleichtern will. Bonus für das Unternehmen: Durch die Nutzung von Versandkartons mit PayPal-Logo drauf, wird gleichzeitig noch Werbung gemacht.

Amazon bildet keine Ausnahme

Der Blick über den Tellerrand des Sortiments kann man eigentlich nur jedem Händler ans Herz legen. Wie weit man blicken will, ist dabei aber jedem selbst überlassen. Das Musikhaus Korn, das ich in der September-Ausgabe unseres Magazins porträtiert habe, startete als Geschäft für DJ-Equipment – die Erweiterung auf Gitarren, Bässe und Co. war im Grunde auch ein Blick über den Tellerrand, der aber thematisch eben noch vergleichsweise sehr nah am Kerngeschäft war.

Selbst Amazon hat sich so entwickelt: Vom Bücher-Händler zum Anbieter von quasi allem. Das Unternehmen hat diese Entwicklung dabei auch schrittweise durchgeführt. Und auch Ebay hat sich irgendwann von der Plattform für Online-Auktionen zum Online-Marktplatz mit Festangeboten entwickelt. Das ist zwar keine Sortimentserweiterung per se, aber eben ein Beispiel dafür, wie man sich und sein Geschäft weiterentwickeln kann.

Es ist alles erlaubt – solange es authentisch ist

Ich kann hier, stellvertretend für unsere Redaktion, auch aus eigener Erfahrung sprechen: Mit unseren Watchblogs haben wir unser „Sortiment“ ebenfalls erweitert. Auch unser Onlinehändler Magazin war ein Schritt weg von unserem „Kerngeschäft Online“. Das wichtige bei solchen Schritten ist halt, dass man seinen Charakter nicht vergisst. Hätten wir ein Infoportal für Strickgarne gestartet, wäre das zweifellos mindestens auffällig.

Ähnlich geht es auch Händlern. Dass Zalando in den Kosmetik-Markt einsteigt, sorgt kaum für große Verwunderung. Das Unternehmen erschließt sich damit einen weiteren Absatzkanal und vielleicht sogar eine neue Zielgruppe und hebt den Mehrwert für die bestehende Kundenbasis an. Wer als kleiner und mittelständischer Händler über eine Sortimentserweiterung nachdenkt, sollte genauso erwägen, welche Produktgruppe gut zum bestehenden Sortiment passt. Man muss sich ja nicht gleich in gänzlich neue Gefilde stürzen.

Wie so oft gilt: Es ist alles erlaubt – es muss nur authentisch sein.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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