Kolumne: Gutscheine gegen Opfergaben – Kundenbindung geht anders

Veröffentlicht: 17.11.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 17.11.2017

Ich hatte diese Woche das zweifelhafte Vergnügen, ein Jahr älter zu werden. Nun bin ich inzwischen in einem Alter, in dem Geburtstage eben nicht mehr so euphorisch zelebriert werden wie noch wie früher und man der 40 näher ist, als der 18. Allerdings versüßt mir eine Sache dieses traumatische Erlebnis: Geschenke! In dieser Hinsicht bin ich noch ein innerliches Kind und freue mich über alles in Geschenkpapier Verpackte, was in meine Richtung wandert. 

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Im Laufe der Jahre habe ich auch an so manche Firmen meine Daten und E-Mail-Adresse gegeben, sodass sich am besagten Tag auch einige Gratulations-Mails in meinem Postfach angesammelt haben. Und wie es die Etikette so will, hatten auch einige kleine Überraschungen parat. Gutscheine, Treue-Punkte, Rabatte – es war beachtlich, was sich manche Firmen für meine Kundentreue haben einfallen lassen. Normalerweise bin ich auch niemand, der einem geschenkten Gaul ins Maul schaut und ich nehme Geschenke sehr gerne an, aber bei vielen Angeboten hat sich das Aufwand-Nutzen-Verhältnis mal so gar nicht die Waage gehalten.

Geschenke ja, aber doch bitte mit geringem Aufwand

Eine Nachricht enthielt einen Aktions-Code mit 20 Prozent Rabatt für den nächsten Einkauf. Zusätzlich gab es einen Link zu meinen letzten Bestellungen. Da es sich um keine verderblichen Produkte handelte, konnte ich also innerhalb weniger Minuten mir einen neuen Vorrat anlegen und dabei noch sparen. Perfekt!

Bei der zweiten E-Mail handelte es sich um ein Unternehmen, welches ich lieber gerne stationär besuche. Auch hier gab es einen Gutschein für meinen nächsten Einkauf. Zwar mit etwas mehr Aufwand verbunden, aber immerhin. Auch dieses Geschenk nahm ich gerne an, druckte mir den Gutschein aus und nun wartet er geduldig in meinem Portemonnaie bis zu meinem nächsten Besuch in dem entsprechenden Laden.

Das dritte Geburtstagsgeschenk verlangte mir allerdings einiges ab. Die Nachricht stammte von einer großen stationären Kette und fing eigentlich ganz gut an. Rabatte beim nächsten Einkauf! Cool, nehm ich. Allerdings sollte ich dafür die App runterladen. Hmm, dann mach ich das eben. Kann sie ja später wieder löschen. Anschließend sollte ich mich anmelden. Allerdings hatte ich bei besagtem Online-Shop noch kein Konto, also erstmal Registrierung abschließen. Inzwischen war ich schon ganze 10 Minuten beschäftigt. Nach dem Login wollte ich meinen Gutschein endlich einlösen, doch dafür musste ich mich auf einer zusätzlichen Gutschein-Seite einloggen. Da ich Neumitglied bin, benötigte ich aber einen Pin. Den wollte man mir – man höre und staune – doch tatsächlich PER POST in den nächsten Tagen zukommen lassen. Wirklich?? 

Da ich für die mickrigen angebotenen Prozente schon genug Lebenszeit investiert und außerdem das Gefühl hatte, im nächsten Schritt ein Tier opfern zu müssen, brach ich den Vorgang an dieser Stelle ab.

Ihr wollt mein Geld? Dann macht es mir doch unmöglich, zu widerstehen

Liebe Firmen, auch wenn ihr es nie so plump ausdrücken würdet, aber ihr wollt doch alle nur mein Geld. Das ist auch völlig okay, schließlich bekomme ich dafür schöne Produkte von euch. Aber dann macht es mir doch nicht so schwer. Macht es mir einfach und nahezu unmöglich, euren tollen Angeboten, Rabatten und Gutscheinen zu widerstehen. Besonders zum Geburtstag, wenn wieder ein Jahr vergangen ist und man eh schon etwas sentimental scheint, werden solche Geschenke doch mit Freuden angenommen.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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