18.04.2018 – Finanzminister Scholz kündigt Gesetz gegen Steuerhinterziehung im Netz an | Walmart erneuert seine Website | Beckers Beste sucht neue Investoren

Veröffentlicht: 18.04.2018 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 18.04.2018

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat ein Gesetz gegen Steuerhinterziehungen im Online-Handel angekündigt, Walmart startet bald seine neue Website und Beckers Beste sucht Investoren über Finnest.com.

Olaf Scholz
© photocosmos1 / Shutterstock.com

Bundesfinanzminister kündigt Gesetz gegen Steuerhinterziehung im Online-Handel an

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht Handlungsbedarf bei gefälschten Waren und hinterzogenen Steuern im Online-Handel. Wie Finanzen.net berichtet, hat Scholz nun eine Gesetzesinitiative angekündigt, mit der er die Marktplätze dazu bringen will, Mitverantwortung anzuerkennen. „Es muss gehandelt werden“, wird der Finanzminister. Im Online-Handel würden technische Möglichkeiten ausgenutzt, um Zölle oder Umsatzsteuern zu vermeiden. Der Zoll habe die Aufgabe, das zu verhindern, und der Gesetzgeber habe die Aufgabe, die dafür nötigen Instrumente bereitzustellen. „Dazu gehört es, dass wir die Plattformen davon überzeugen müssen, dass sie eine Mitverantwortung haben, und der Gesetzgeber kann das eben auch durch Regeln machen“, so Scholz. Zuletzt wurde der Fall eines Händlers bekannt, der über mehrere Ebay-Accounts Steuern hinterzogen haben soll (wir berichteten). Ebay hatte auf Nachfrage betont, dass man zwar gegen Händler vorgehe, die gegen Gesetze und Pflichten verstoßen – der Marktplatz könne aber nicht beurteilen, ob in einem konkreten Fall ein Verstoß vorliegt. Diese Aufgabe liege bei den Behörden.

Auch das Thema Produktfälschungen stand auf dem Plan: Der Wert beschlagnahmter gefälschter Waren habe sich im vergangenen Jahr auf fast 200 Millionen Euro erhöht. Das sei „ein wachsendes Phänomen, das durch die Möglichkeiten des Online-Handels verstärkt wird“, so Scholz. Die Personalausstattung des Zolls soll deshalb verbessert werden. 

Mehr Personalisierung: Walmart erneuert seine Website

Der US-Einzelhändler Walmart hat ein umfassendes Redesign seiner Website angekündigt. Wie TechCrunch berichtet, soll der Web-Auftritt nicht nur optisch überholt werden, sondern auch neue, personalisierte Inhalte und Bereiche für spezielle Einkaufserlebnisse eingeführt werden. Walmart hatte bereits einen Teil seiner Website im Februar neu gestaltet, im Mai soll dann der große Relaunch folgen. Walmart werde unter anderem Produkt-Trends je nach Region ausspielen und den Kunden so zeigen, welche Waren in ihrer Gegend derzeit häufig gekauft werden.

Beckers Bester: Fruchtsafthersteller sucht Investoren über Finnest.com

Beckers Bester präsentiert eine eher ungewöhnliche Finanzierungsmethode, denn Investoren können sich fortan über die Online-Plattform Finnest.com an der Finanzierung des Fruchtsaftherstellers beteiligen. Damit will Beckers Bester sowohl Bestandskunden zu Investoren als auch Geldgeber zu Neukunden machen. Das Unternehmen nennt das Vorhaben „Investment & Marketing“: Investoren können dabei Beckers Bester ein qualifiziertes Nachrangdarlehen anbieten und die jährliche Wunsch-Verzinsung selbst festlegen, heißt es in der Pressemitteilung. Daraus kristallisiert dann der Fruchtsafthersteller die besten Offerten heraus. Das Mindest-Investment liegt bei 1.000 Euro – die Laufzeit wiederum bei fünf Jahren. „Wir sprechen Bestandskunden mit der Möglichkeit einer Beteiligung an Beckers Bester an und machen sie im Erfolgsfall zu Investoren. Darüber hinaus machen wir in Investorenkreisen auf unsere Marke aufmerksam. In beiden Fällen setzen wir auch auf den Effekt des Word-of-mouth-Marketings“, meint Beckers-Bester-Geschäftsführer Sebastian Koeppel zum Start der neuen Finanzierungsmethode.

Kommentare  

#5 Heidemann 2018-04-19 13:09
es ist schon lustig - Nee ,eigentlich traurig - wenn die großen Banditen aufpassen sollen das die kleinen Banditen bezahlen !
dabei wäre das so einfach - es muss nur jeder seine Steuernummer hinterlegen (egal wo er Verkauft) - und von jeden Verkauf werden die Daten an´s Finanzamt gesendet - möge dann am Ende des Jahres - einer der Finanzobergewal tigen dann entscheiden - (jedenfalls was die "Privatiers" betrifft) ob das dann zuviel oder noch im Limit war.
sollte es dann auf Gewerbe hinauslaufen - wäre sicher nicht nur eine Anmeldung fällig - sondern je nach Höhe der erzielten Gewinne - auch eine deutliche Strafzahlung - zu gunsten der ""letzten Einhörner"" o.ä. zu erwarten.
und wenn Sie demnächst das Bargeld abschaffen - na dann hat sich das wohl von allein erledigt !?
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#4 Andree 2018-04-18 11:20
Naja was heisst bald?
Wir reden von politischen Massnahmen.
Durch die CumEx Geschäfte hat der Staat auch ca 3 Milliarden verloren.
Die Sache war lange bekannt bis das Loch gestopft wurde mit Gesetzen etc hat es glaube ich 10 Jahre gedauert.....
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#3 Gert-D. Hajda 2018-04-18 09:09
Betr.: Privatanbieter bei ebay
es ist doch ganz klar, dass ebay keinerlei Interesse zeigt die Privatanbieter von der Plattform auszuschließen oder sie zwingt, ein gewerbliches Konto einzurichten. Der Grund liegt m.E. darin dass ebay aufgrund der hohen Verkaufsprovisi on (ca 11%) ja profiert
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#2 gunnar 2018-04-18 08:55
da muß ich leider metina ohg absolut recht geben.
aber die schwarzhändler auf ebay usw wird es wohl weniger treffen.
wie wollen die festsetzen, wer händler ist, oder wirklich nur seine sammlung verkauft.
wobei viele sammler mit dem verkaufen auch ihre sammlung finanzieren.
also eigentlich gewerblich handeln.
manche schwarzhändler haben 3 oder 4 accounts auf ebay = die werden erst viel später bekannt.( über mama, papa, opa, kinder, enkelkinder ).
einige verkaufen tausende abzeichen und orden und gelten als ,, privat ,, keine steuern, keine rückgabe, keine garantie usw.
man sollte vielleicht einfach auf alle verkäufe usw ( online und stationär ) einfach 12% ust einkassieren.
dafür die zig verschiedenen sätze und freistellungen in deutschland streichen.
egal aus welchem land der käufer kommt und die ware geht.

und die rückgabe usw gleich für alle einführen.
dann haben die fälscher usw es auch schwerer. so riskieren sie nur ein negativ.

ist dann fairniss für alle und bringt dem staat doch viel mehr ein.

vor allem die schwarzhändler wissen dann, warum steuerzahlende nicht mit 90 cent versandkosten auskommen.

allerdings gibt es dann wohl ein paar steuerberater weniger :-)))
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#1 MeTiNa oHG 2018-04-18 08:12
Man kann nur sagen: hoffentlich kommt das im Sinne der ehrlichen Anbieter bald.
eBay hat ja aktuell überhaupt kein Interesse die vielen Privatanbieter - die gewerblich handeln - von der Plattform auszuschließen. Da wird es Zeit das vorzuschreiben.
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