Alibaba startet Marktplatz in den USA und wirbt eBay-Händler ab

Veröffentlicht: 12.02.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 12.02.2014

E-Commerce-Riese Alibaba startet einen eigenen Online-Marktplatz in den USA. Mit 11main.com möchte Alibaba US-Konkurrenten wie eBay und Amazon den Online-Handel streitig machen.

Alibaba strartet einen Marktplatz in den USA.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis der aufstrebende E-Commerce-Gigant Alibaba in den USA einen eigenen Marktplatz anbieten würde. Nun startet der chinesische Online-Händler mit dem Online-Marktplatz 11main.com in den USA und wird damit zum direkten Konkurrenten von eBay und Amazon. In der Betaphase sollen besonders erfolgreiche eBay-Händler Produkte aus den Bereichen Mode, Technik und Schmuck auf der Plattform verkaufen.

Online-Marktplatz von eBay inspiriert

Dass 11main.com direkt die Konkurrenten wie eBay angreifen möchte, zeigt nicht nur der Versuch, in der Betaphase die besten eBay-Händler abzuwerben. Auch hat Alibaba angekündigt, geringere Gebühren für Online-Händler als die Konkurrenten abzurechnen. Für Produkte wie Bücher oder DVDs falle gar keine Gebühr für die Händler der Plattform an.

Entwickelt haben den Online-Marktplatz die Alibaba-Töchter Vendio und Auctiva, die Alibaba beide im Jahr 2010 übernommen hatte. Sie zeigen sich auch für den Betrieb des Marktplatzes verantwortlich. Interessanterweise sind beide US-Unternehmen sehr mit dem Konkurrenten eBay vertraut, da beide auf Softwarelösungen für eBay-Händler spezialisiert sind. Weshalb man davon ausgehen kann, dass der US-Marktplatz von Alibaba sich wohl einiges von eBay abgeschaut haben könnte.

Noch ist der Marktplatz in der Betaphase. Online-Händler können sich aber bereits für den Marktplatz registrieren, auch wenn das nicht heißt, dass sie später tatsächlich auf 11main.com ihre Produkte verkaufen können. Denn wie es in der Selbstbeschreibung des Online-Marktplatzes heißt, sollen die künftigen Online-Händler handverlesen sein.

Auch Konkurrent Tencent zieht es in die USA

Außerdem verspricht 11main.com seinen potentiellen Online-Händlern bei der Akquise von Kunden zu helfen. Dazu werde 11main.com spezielle Finanzierungs- und Werbemöglichkeiten anbieten. Online-Händler sollen zudem die Möglichkeit haben, eigene Werbebanner und Logos hochzuladen und ihren Online-Auftritt ähnlich wie beim sozialen Netzwerk Pinterest zu gestalten.

Alibaba betreibt bereits in China mit Taobao und Tmall sehr erfolgreiche Online-Marktplätze. Trotzdem hat das Unternehmen schon lange einen Blick in Richtung USA geworfen. So hat Alibaba schon seit Jahren einen Firmensitz in den USA, das US-Unternehmen Yahoo ist an Alibaba beteiligt und Alibaba hat schon mal darüber nachgedacht, seinen Börsenstart an der Wallstreet zu zelebrieren.

Zusätzlich hat Alibaba in den vergangenen Jahren in etliche E-Commerce-Unternehmen in den USA investiert. So hält Alibaba Anteile an den Online-Händlern Fanatics und ShopRunner, die beide auf den Verkauf von Sportartikeln spezialisiert sind. Zudem hält Alibaba Anteile am New Yorker Online-Händler 1stdibs, der Luxusprodukte online vertreibt.

Alibaba ist nicht das einzige chinesische E-Commerce-Unternehmen, das in den US-Markt drängt. Auch der Konkurrent Tencent interessiert sich für den E-Commerce-Markt in den USA. Zuletzt hatte Tencent 150 Millionen US-Dollar in den US-Marktplatz Fab.com investiert.

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