Shop-Relaunch Teil 3: Ran an die Technik

Veröffentlicht: 23.04.2014 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 19.05.2014

Die Entscheidung steht, die Planung ist abgeschlossen. Nun beginnt die technische Umsetzung des Shop-Relaunchs. Es ist der erste Schritt, um einen optimierten Online-Shop zu schaffen. Dabei lassen sich während dieser Phase auch bereits erste Schritte für die Suchmaschinenoptimierung durchführen.

 Shop-Relaunch Teil 3

Zentral für die technische Durchführung des Shop-Relaunchs ist ein Live-identisches Testsystem. Nur wenn der neue Shops im Testsystem völlig fehlerfrei funktioniert, sollte der Relaunch durchgeführt werden. Ein „halbgarer“ Shop wäre schließlich eine Katastrophe – Nutzer und Kunden würde er eher verschrecken als begeistern. Darum sollte neben dem Live-System, in dem der alte Shop läuft, in einem Staging-System der neue Shop ausgiebig getestet werden. Dazu gehört auch ein ERP-Testsystem, welches zeitgleich aufgestellt werden sollte. Das Staging-System wird dann beim Relaunch zum neuen Live-System.

Der erste Schritt ist – wie so oft in der Computertechnik – die Erstellung eines BackUps. Die Sicherung aller Daten ist wichtig, damit der neue Shop problemlos befüllt und im Zweifelsfall keine Daten verloren gehen. Sämtliche Datenbanken und Medien – also Bilder und eventuelle Videos aus Ihrem Shop – sollten gesichert werden. Für die Medien bietet sich ein Migrationspfad an, damit sie wieder an der richtigen Stelle im neuen Shop erscheinen. Die Durchführung des BackUps sollte mit dem aktuellen Dienstleister besprochen werden, da sie je nach verwendeter Technologie variiert.

Bei jedem Shop-Relaunch sollten vor allem die Schnittstellen getestet werden. Werden die Stammdaten, Bilder, Preisinformationen und Kundendaten richtig übernommen? Wie verhalten sich die anderen Schnittstellen? Wenn hier etwas nicht funktioniert, läuft der Relaunch quasi gegen die Wand. Das Testsystem sollte darum früh mit dem ERP-Testsystem verbunden werden, um eventuelle Fehler zu korrigieren und so für einen glatten Übergang zu sorgen.

Sicherheit und Geschwindigkeit entscheiden

Während der Testphase des neuen Shops lassen sich viele Möglichkeiten nutzen, um den Shop für die Zukunft zu optimieren. Zunächst sollten die SSL-Zertifikate für sämtliche URLs auf ihre Gültigkeit geprüft werden. Ungültige Zertifikate stellen nicht nur ein Sicherheitsrisiko dar, die Warnmeldung dürfte Kunden auch schnell aus dem Shop vertreiben. Auch der Seitenquelltext sollte überprüft und validiert werden – zwar sind Browser heutzutage recht großzügig, doch die Website sollte nicht unzählige Fehler aufweisen.

Neben der Erhöhung der Sicherheit und der Verringerung von Fehlern im Quelltext ist auch die Ladegeschwindigkeit des neuen Shops ein wichtiger Punkt. Schnelle Ladezeiten sind wichtig: Ist die Website zu langsam – oder stürzt sogar ab – laufen die Kunden in Scharen davon. Hier ist die Serverkonfiguration wichtig. Sie sollte je nach Traffic und Anforderung eingestellt sein, um größtmögliche Stabilität, Sicherheit und Geschwindigkeit zu erzielen. Dabei bietet es sich an, ein Monitoring einzurichten, um über den Status des Servers im Bilde zu sein. Sind die Ladezeiten trotzdem nicht optimal, kann die Website auch komprimiert werden, um nachzuhelfen.

Während der Testphase sollten auch bereits alle E-Mails, die vom Shop später verschickt werden, angelegt und getestet werden. Zunächst steht dabei die Überlegung an, welche E-Mails verschickt werden sollen. Neben Bestell- oder Versandbestätigungen könnten auch Sonderangebote per Mail versendet werden. Grundsätzlich sollten alle E-Mails einheitlich gestaltet werden, aber vor allem ist zu prüfen, ob die E-Mails auch korrekt verschickt werden und ankommen. Genauso sollte sichergestellt sein, dass an den Shop geschickte E-Mails nicht verloren gehen.

Erste SEO-Schritte

Ein wichtiger Punkt, der später im Live-System zum Tragen kommt, ist die Suchmaschinenoptimierung. Diese lässt sich bereits während der Testphase vorbereiten, damit der Shop nicht zu viel Boden bei Google verliert. Ein Shop erzeugt beispielsweise Parameter-URLs, wenn Artikel nach Preis oder Beliebtheit sortiert werden. Wenn man diese Parameter in den Google Webmaster Tools ausschließt, hilft man der Suchmaschine, die Website besser zu crawlen. Aus demselben Grund sollte man die robots.txt-Datei bereitstellen. Diese steuert die Crawler über die Website – man kann also bestimmte Verzeichnisse, zum Beispiel den Checkout, für die Suchmaschine sperren.

Um Duplicate Content von vornherein zu vermeiden, sollte auch ein Standard-Host eingerichtet werden. Das heißt: Der Shop sollte nur unter einer Adresse aufrufbar sein. Oft kann man eine Hauptseite auch mit sogenannten Trailing Slashes, zum Beispiel www.url.de/, aufrufen. Das sollte jedoch vermieden werden, da Google diese URL dann als separate Website wertet und somit als Duplicate Content ansieht. Bei Duplicate Content kann es passieren, dass die Website dann gar nicht im Index der Suchmaschine auftaucht. Über die .htaccess-Datei auf dem Webserver können Trailing Slashes entfernt werden.

Wie verhält sich der Shop unter Volllast?

Zu guter Letzt steht ein umfangreicher Test der Shopfunktionen an: Funktioniert der Shop fehlerfrei in verschiedenen Browsern? Wie verhält sich der Server unter Volllast? Diese Punkte sind mitunter vielleicht aufwendiger, aber sehr wichtig. Ein Serverabsturz, sobald dieser ausgelastet wird, ist unbedingt zu vermeiden. Während der Testphase sind auch verschiedene Testkäufe zu empfehlen, um das Check-Out-System zu überprüfen. Wenn Newsletter angeboten werden, sollte die An- und Abmeldung überprüft werden, damit keine Fehler auftreten. Meldet sich ein Kunde für den Newsletter an, erhält ihn aber nicht, ist er schnell verärgert. Noch schlimmer ist es, wenn er sich abmelden will, aber weiterhin den Newsletter empfängt: Hier können schnell rechtliche Konsequenzen folgen. Bei der Überprüfung dieser Funktionen sollte genügend Zeit eingeplant werden. Oft ist es besser, eine Funktion zur Sicherheit noch einmal zu überprüfen.

Artikelreihe Shop-Relaunch:

Teil 1: Wieso sollte ich alles umbauen?

Teil 2: Die Panung entscheidet

Teil 3: Ran an die Technik

Teil 4: Bloß kein Duplicate Content!

Teil 5: URLs richtig handhaben

Teil 6: Mobil erreichbar sein

Teil 7: Marketing-Grundlagen schaffen

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