Klarna steigt in UK ein und schaut in Richtung USA

Veröffentlicht: 30.06.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 30.06.2014

Klarna ist nach UK expandiert und möchte hier rund 125 Millionen Euro in den nächsten Jahren investieren. Zudem beschäftigt sich der Bezahldienst mit dem US-Markt.

Klarna investiert in Richtung UK und USA.

Der Online-Bezahldienst Klarna aus Schweden expandiert in das Vereinigte Königreich. Ab morgen werden auch britische Online-Händler und -Kunden die Dienste des Unternehmens nutzen können. Klarna möchte damit weiter Marktanteile von Konkurrenten wie PayPal abgreifen und plant offenbar rund 125 Millionen Euro in den nächsten Jahren in UK zu investieren.

Wie das Wall Street Journal berichtet, möchte Klarna in UK ähnlich vorgehen, wie es das Unternehmen bereits in Deutschland getan hat. „Wir müssen in Sachen Risikomanagement sehr gut arbeiten – das ist der Kern von Klarna“, sagte Niklas Adalberth, Mitgründer von Klarna.

Hohe Erwartungen an den britischen Online-Markt

2005 gegründet, hat Klarna in seinem Heimatmarkt Schweden bereits 30 Prozent der Marktanteile erobert. Auch in Deutschland kann Klarna auf ein starkes Wachstum zurückschauen und hat zum Beispiel allein im Jahr 2012 seinen Umsatz um 150 Prozent zum Vorjahr gesteigert. Zudem hat Klarna nach eigenen Angaben in Deutschland mehr als 5,5 Millionen Endkunden und damit sogar mehr Kunden als im Heimatmarkt Schweden.

Ähnliches erwartet Klarna jetzt vom neuen Markt UK. Schließlich gibt sich das Unternehmen keineswegs bescheiden und sieht sich offiziell als PayPal-Konkurrent. Im Februar sagte der Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski im Interview mit dem manager magazin: „Wir wollen größer werden als jeder andere Zahlungsdienstleister.“

Gegenüber dem Wall Street Journal sagte Niklas Adalberth allerdings, man sei in Deutschland zu stark gewachsen und wolle in UK jetzt langsamer rangehen. In den nächsten Monaten wird Klarna dort Online-Händler mit seinem Zahlungsverfahren ausstatten, der erste wird morgen FitnessGuru.com sein.

Vorsichtiges Herantasten an den US-Markt

Für Klarna könnte der Eintritt in den britischen Markt zudem das Sprungbrett für den US-Markt sein. Schließlich sagte Siemiatkowski im Februar: „Die USA sind definitiv interessant. Der US-E-Commerce-Markt ist so groß wie der Europäische, also etwa 70 Mrd. Euro schwer. Dort gibt es auf jeden Fall Nachfrage. Es ist übrigens bemerkenswert, dass ein Unternehmen wie Paypal in Europa erfolgreicher ist als in den USA.“

Damals gab es noch keine konkreten Pläne von Klarna in die USA zu investieren. „UK ist für viele Unternehmen ein Einstiegsmarkt für die USA“, sagte jetzt Niklas Adalberth. Zwar beschäftigt sich Klarna nun offenbar mit dem US-Markt – das Unternehmen überprüft laut dem Wall Street Journal die Zulassungsbedingungen für die USA – trotzdem konzentriert sich Klarna erstmal auf Europa: „Auch wenn wir sehr schnell wachsen und ein hohes Umsatzergebnis haben, bleiben wir erstmal in Europa. Wir sehen uns selbst noch als StartUp und haben noch viel zu tun“, so Adalberth.

Mit Klarna können Kunden ihre Bestellungen 15 Tage nach Erhalt der Rechnung bezahlen und Klarna übernimmt die Abwicklung für die Online-Händler.

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