Im Test: Die neue Produkterkennung der Zalando-App

Veröffentlicht: 05.08.2014 | Geschrieben von: Nadja Naumann | Letzte Aktualisierung: 05.08.2014

Wie oft sieht man jemanden auf der Straße, einen Freund oder Bekannten, dessen Hose, Oberteil oder Schuhe einem auch gut gefallen. Dann würde man am liebsten fragen, wo es das denn zu kaufen gibt. Auch der Versandhändler Otto wirbt mit dieser Situation in seinen Werbespots. Doch mit dem neuen App-Feature von Zalando sollen einem die Befragten nichts mehr vorlügen können. Von wegen „Rue du Fromage“…

Zalando Produkterkennung

Was macht die Zalando Produkterkennung?

Bisher konnten Produkte über die Zalando-App per Stichwort oder Barcode gesucht und gefunden werden. Doch nun soll dies auch über Fotos funktionieren. Das Konzept an sich ist nicht neu, Amazon hat bereits mit seiner App „Flow“ die Weichen für die Einführung der Produkterkennung im Online-Handel gesorgt. Dort hat es in unserem Test sehr gut funktioniert.

Wie sieht es nun bei Zalando aus? Hält das neue App-Feature, was es verspricht? Wir haben es getestet. Zunächst wird ein Foto von dem Kleidungsstück geschossen. Die App sucht dann selbstständig nach Kleidungsstücken mit ähnlicher Farbe oder Muster. Der Kunde kann dabei entscheiden, ob er in der Damen- oder Herren-Abteilung suchen will und zwischen den Kategorien Kleider, Shirts & Tops, Jeans, Hosen, Blusen & Tuniken, Pullover & Strickjacken, Jacken, Mäntel und Röcke wählen.

Die Zalando Produkterkennung im Test

Die Anwendung hört sich ganz simpel an. Gesagt, getan – schon haben wir unser erstes Kleidungsstück getestet. Als erstes Beispiel haben wir ein weißes Top fotografiert, die App suchen lassen und waren allerdings nicht begeistert, was uns Zalando da vorschlagen wollte:

 

 

Zum einen stimmte die Farbe von einigen Oberteilen nicht überein und zum anderen wurden völlig andere Stile und Formen angeboten. Manche sogar mit Muster, obwohl unser gesuchtes Top keinerlei Muster hatte. Nun könnte man sagen, dass die Beleuchtung vielleicht nicht optimal war, doch wann hat man schon Bedingungen wie in einem Fotostudio? Zudem hatte Zalando versprochen, dass die Lichtverhältnisse in der App angepasst werden.

Vielleicht war es aber auch nur ein Zufall oder die Farbe zu undefiniert auf dem Foto. Deshalb probierten wir es mit einem schwarzen Kleid. Bei dieser Farbe sollte man nicht viel falsch machen können, oder?

 

 

In den ersten Ergebnissen der Zalando-App sieht es noch ganz gut aus, doch dann: ein weißes Kleid? Und sonst? Grau und rosafarbener Tüll. Da besteht wohl noch Verbesserungsbedarf.

Resultat

Abgesehen davon, dass die App Farben nicht richtig erkennt und Vorschläge mit Mustern angibt, obwohl es auf dem gesuchten Modell keine gab, ist die Produkterkennung auch in vielen anderen Bereichen sehr beschränkt. Die Form des Kleidungsstückes wird zum Beispiel nicht berücksichtigt und ausgerechnet bei Zalando können keine Schuhe gesucht werden. Dies ist aber wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit.

Praktisch bei der Produkterkennung ist, dass sie auch andere Kleidungsstücke in ähnlichen Farben heraus sucht, wenn sie die Farbe denn auch richtig erkennt. Allerdings ging es doch eigentlich darum, ähnliche Kleidungsstücke zu finden und nicht nur etwas in derselben Farbe.

Nicht annähernd ausgereift

Uns konnte die Zalando Produkterkennung nicht überzeugen. Dabei kann von Produkterkennung auch nicht die Rede sein, da nur Farben und Muster erkannt werden und diese nicht einmal gut. Passende Schuhe oder Accessoires findet man (noch) nicht, als Einkaufsberatung mit Outfit-Zusammenstellung taugt sie also auch nicht. Außerdem kann man unserer Meinung nach genauere Ergebnisse erzielen, wenn man ganz einfach die Filter bei Zalando richtig setzt.

Das neue Feature der Zalando-App hat also noch eine Menge Optimierungs-Bedarf, bevor sie Kunden wirklich eine Hilfe sein kann. Im Moment kann man wohl eher darauf verzichten, selbst wenn nach Meinung von Zalando, Nutzer das neue Feature bereits häufig nutzen. Dies könnte aber auch daran liegen, dass diese nur testen wollen, welche Produkte Ihnen die Anwendung sonst noch vorschlägt. Vielleicht meint eine der Userinnen diese Art der Unterhaltung, als sie schrieb, „Das Fotodings ist auch recht lustig“.

 

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