Consumer Trends Report 2022

Drei Viertel der Shopper wollen nach Pandemie-Ende wieder stationär einkaufen

Veröffentlicht: 11.01.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 11.01.2022
Shoppender Mann

Eine aktuelle Verbraucherstudie des Capgemini Research Institutes analysierte die weitreichenden Folgen der Coronapandemie auf das Einkaufsverhalten von Verbrauchern. Für die Studie wurden über 10.000 Verbraucher über 18 Jahren aus zehn Ländern weltweit befragt. Einige der Erkenntnisse daraus waren, dass 41 Prozent der Kunden gerne direkt bei Marken oder dem Hersteller kaufen – und damit Händler und Marktplätze umgehen. Als Gründe wurden ein besseres Einkaufserlebnis (60 Prozent) oder Treueprogramme (59 Prozent) genannt. Für derartige Vorteile geben 54 Prozent der Kunden auch bereitwillig persönliche Daten her. 

Online-Shopping wird stationären Handel nicht ablösen

Eine weitere spannende These der Studie ist, dass Online-Shopping den stationären Handel nicht vollkommen ersetzen wird. Denn das Wachstum, welches der E-Commerce binnen der letzten beiden Jahre erfuhr, war in erster Linie den gesundheitlichen Bedenken wegen der Pandemie geschuldet. Wären diese nicht, würden Kunden gerne stationär einkaufen. Folglich stagniert das besagte Wachstum mittlerweile, so die Studienautoren.

So gaben 72 Prozent der Befragten an, dass sie nach einem erhofften Ende der Pandemie wieder verstärkt stationär einkaufen wollen. Die Zahl derer, die lieber stationär shoppen, belief sich vor der Pandemie noch auf 60 Prozent. Daraus kann man interpretieren, dass die Pandemie den Wunsch nach einem Shopping-Erlebnis vor Ort bei vielen wieder bestärkt hat.

Doch einige der Trends, welche die Pandemie beförderte, sind auch gekommen, um zu bleiben. Das Click-and-Collect Modell beispielsweise möchten auch in einer Post-Corona-Welt noch 22 Prozent gerne nutzen. 

Servicequalität und Nachhaltigkeit sind den Kunden wichtig

Wo viel online bestellt wird, muss viel geliefert werden. So gaben 42 Prozent der Befragten an, dass für sie die Lieferung und Auftragsabwicklung wichtige Faktoren sind. Bedauerlicherweise sind nur wenige Kunden bereit, für guten Service auch zu zahlen. Für eine Lieferung binnen zwei Stunden wollten nur 3,3 Prozent einen Aufschlag zahlen. 

Gerade in Anbetracht dieser Forderungen nach schnellen Lieferungen sind die hohen Erwartungen an das nachhaltige Handeln der Unternehmen verwunderlich. Denn was die Kunden nicht für den Versand zahlen wollen, wollen sie eher in eine nachhaltige Produktverpackung investieren. 44 Prozent gaben an, für eine solche einen Aufpreis in Kauf zu nehmen. Grundsätzlich gaben 60 Prozent der Konsumenten an, dass Nachhaltigkeit für sie ein wichtiges Auswahlkriterium für Händler sei, sobald die Pandemie vorbei ist und sie wieder frei zwischen Händlern wählen könnten.

Darauf sollten Händler achten

Der Bericht schließt mit einigen kurzen Handlungsempfehlungen für Händler, welche aus den Ergebnissen geschlussfolgert werden können. So sollten sich Händler detailliert mit den erfassten Verbraucherdaten auseinandersetzen, um neue Produkte und Services gezielt nach den Wünschen der Kunden entwickeln zu können. 

Um den Kunden stationär wie online effektiv anzusprechen, führt außerdem an einem Omnichannel-Vertrieb kaum noch ein Weg vorbei. Zudem sollten die Kundenwünsche nach hoher Servicequalität und Nachhaltigkeit aktiv in die Unternehmensstrategie einfließen. Die vollständige Studie steht in englischer Sprache auf der Website von Capgemini zur Verfügung. 

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Ricarda Eichler

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.