Consumer Barometer

Deutsche tauschen ihre Daten gegen Rabatte

Veröffentlicht: 07.03.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 07.03.2022
Rabatte locken

Zusammen mit dem Beratungsunternehmen KPMG untersuchte das IFH Köln im Rahmen der aktuellen Ausgabe des Consumer Barometers die Akzeptanz von Technologien im Shopping-Alltag. Hierfür wurden im vergangenen Winter 500 Konsumenten nach ihrer Einstellung befragt. Wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist, suchen die Konsumenten vor allem nach einem für sie nachvollziehbaren Mehrwert. Unternehmen können diesen in Form von Rabatten geben und die Kunden somit zur Freigabe persönlicher Daten animieren. 

Kunden fürchten Überwachung des Konsumverhaltens

Laut der Befragung ist generell eine Mehrheit der Kunden gegenüber neuen Technologien offen. Bedenken bestehen jedoch insbesondere hinsichtlich einer Überwachung des eigenen Konsumverhaltens sowie in Sachen Datenschutz. „Wenn es um die Preisgabe von persönlichen Daten geht, scheuen einige Konsument:innen die Nutzung digitaler Services – wenngleich sie an anderer Stelle selbige Daten möglicherweise bereits freigegeben haben. Mutmaßlich aus Angst vor Kontrollverlust wann und wo welche Daten preisgegeben werden, entsteht der Wunsch nach transparenten Nachweisen“, erklärt Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.

Datentausch gegen Rabatte, aus Bequemlichkeit oder zur Personalisierung

Welche Mittel können Händler also nutzen, um Konsumenten diese Ängste zu nehmen und sie zur Nutzung zu bewegen? Für 48 Prozent der Befragten sind es besonders Preisvorteile, die sie dazu locken, Datenschutzbedenken hinten anzustellen. Auf Platz Zwei der Gründe steht mit 33 Prozent der Bequemlichkeits-Aspekt: Wenn die Freigabe von Daten das Einkaufen einfacher und effizienter gestaltet, beispielsweise durch automatisierte Logins, dann wird dies gerne genutzt. Für immerhin 18 Prozent steht außerdem die Auswahl von personalisierten Angeboten im Vordergrund. 

Händler müssen Nutzung von Kundendaten transparent machen

Trotz der genannten Mehrwerte wünschen sich jedoch 90 Prozent der Befragten zusätzlich noch einen klaren Nachweis darüber, welche ihrer Daten wofür genau genutzt werden. Händler sollten beim Einsatz von neuen Technologien also vor allem auf Transparenz setzen, um Kunden nicht zu verschrecken. 

Ein weiteres wichtiges Mittel, um Kunden an neue Tools heranzuführen, ist die einfache Bedienbarkeit. So zeigt sich vor allem beim Einsatz von Technik im stationären Handel, dass Konsumenten diese besser annehmen, wenn sie mit der Benutzung bereits vertraut sind. 

Wie Stephan Fetsch, EMA Head of Consumer Goods bei KPMG ausführt: „Erfahrungswerte im Umgang mit Technologien, auch aus der Onlinewelt, helfen, diese Skepsis zu verringern. Bestätigt wird diese Beobachtung dadurch, dass Konsument:innen Technologien, die sie beherrschen und kontrollieren können, wesentlich positiver einschätzen als Technologien, auf die sie keinen Einfluss nehmen können, bzw. zu nehmen können scheinen.“

Die vollständige Studie lässt sich auf der Website von KPMG herunterladen. 

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen im Online-Handel informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Ricarda Eichler

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.