Der frühe Vogel

Deutsche vergleichen verstärkt Preise

Veröffentlicht: 26.07.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 26.07.2022
Frau vergleicht Preise

Dass im Zuge der geopolitischen Lage alles teurer wird, ist mittlerweile weitreichend bekannt. Wie nun eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GfK zeigt, gehen über 60 Prozent der Deutschen davon aus, dass die Inflation in diesem Jahr um mehr als fünf Prozent steigt. Für die Befragung im Auftrag des Online-Händlers Galaxus wurden jeweils knapp 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. 

Im demografischen Vergleich zeigt sich, dass mit zunehmendem Alter die erwartete Inflation steigt. Rechnen unter den 18- bis 29-Jährigen nur knapp 44 Prozent mit einer Teuerung von fünf Prozent, sind es bei den 70- bis 74-Jährigen bereits 82 Prozent. Im geografischen Vergleich dagegen zeigt sich, dass vor allem die Schweizer die Lage entspannter sehen.

Um der Inflation zu begegnen, vergleichen inzwischen 80 Prozent der Deutschen häufiger Preise, unabhängig ob online oder im stationären Handel. Dabei spielt das Haushaltseinkommen eine wichtige Rolle. Wie die Umfrageauswertung zeigt, vergleichen über 85 Prozent der Haushalte mit weniger als 3.000 Euro im Monat jetzt schon öfter Preise. In Haushalten mit mehr als 5.000 Euro im Monat ändert sich für knapp ein Viertel der Befragten nichts beim Einkauf.

Ifo-Index rutscht auf Zweijahrestief

Die sinkende Kaufkraft der Deutschen macht sich indes auch in den Unternehmen spürbar. So zeichnet der derzeitige Ifo-Geschäftsindex eine ernüchterte Stimmung bei den deutschen Managern ab: Im Juli sackte der Index auf 88,6 Zähler, der niedrigste Wert seit Juni 2020, wie in einer Reuters-Meldung bei Onvista zu lesen ist. 

In der Dienstleistungs- und Tourismusbranche ist die Lage offenbar noch kritischer. Die gesenkte Verbraucherstimmung hat hier direkte Auswirkungen auf den Willen, sich Urlaube oder Restaurantbesuche zu gönnen.

Laut Aussage des Ifo-Präsidenten Clemens Fuest steht Deutschland bereits „an der Schwelle zur Rezession“. Vor allem die Gasknappheit belaste Unternehmen dabei massiv. Dem stimmt auch Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer zu und betont: „Wie schlimm es am Ende kommt, liegt leider vor allem in Putins Händen.“

Kriegslage mindert Bierproduktion

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine betrifft die Weltwirtschaft in nahezu allen Branchen. Nun vermeldete Peter Hintermeier, Geschäftsführer des weltgrößten Hopfenhändlers Barthhaas, dass auch die Bierproduktion schrumpfen würde. Wie es bei n-tv heißt, rechne er mit einem Rückgang von etwa einem halben bis einem Prozent.

Am Hopfenmangel läge das jedoch nicht. So wurde 2021 sogar mehr Hopfen geerntet als letztlich benötigt. Grund seien dagegen die steigenden Energiepreise für die produzierenden Unternehmen. Zudem gehören Russland und die Ukraine an sich zu den Top-Bierproduzenten weltweit. Aufgrund des Kriegsgeschehens wäre hier jedoch ein Rückgang der Produktion denkbar.

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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