Lukrativer als Drogenhandel

Online-Handel mit gefälschten Autoteilen nimmt zu

Veröffentlicht: 08.08.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 08.08.2022
Fahrzeugteile

Mit Produktfälschungen wird in vielen Fällen nicht nur eine geschützte Marke gefährdet. Gerade wenn es sich um Automobilteile handelt, besteht auch ein signifikantes Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer. Die Automarke Mercedes-Benz konnte bei über 650 Razzien in 2021 über 1,86 Millionen gefälschte Produkte beschlagnahmen lassen. Wie eine Unternehmenssprecherin hierzu anmerkt, findet der Handel dabei zunehmend auf Online-Plattformen sowie auf Social Media statt.

„Aufspüren, Angreifen und Vorbeugen“

Einen Anstieg des verstärkten Online-Handels mit Fälschungen stellte Mercedes-Benz dabei seit Ausbruch der Coronapandemie fest. Wie auch in anderen Bereichen verlagerte sich seitdem ein Großteil des Handels ins Digitale. Der Vorteil: Angebote können sehr schnell erstellt werden und ebenso schnell wieder verschwinden. Das Fassen der Täter ist entsprechend schwierig.

Das Markenschutzteam von Mercedes-Benz setzt im Kampf gegen Produktfälscher auf eine dreiteilige Strategie aus „Aufspüren, Angreifen und Vorbeugen“. Dank dieser Taktik war es dem Unternehmen 2021 möglich, über 126.000 Fake-Produkte zu enttarnen und aus dem Netz zu verbannen.

Autoteile-Fälscher kassieren teils mehr als Drogenhändler

Gefälscht wird dabei nahezu jedes Teil eines Autos. Und wo einem Laien hinsichtlich der Optik kein großer Unterschied auffiele, haben Tests schwerwiegende Unterschiede in Qualität und Sicherheit der Bauteile erwiesen. Daher konzentriert sich das Markenschutzteam auch in erster Linie darauf, Teile wie Bremsscheiben, Räder, Karosserie und Lenkung aus dem Verkehr zu ziehen. 

„Die Fälscherindustrie hat die Strukturen des organisierten Verbrechens und erzielt oft höhere Gewinne als der Drogenhandel. Wir arbeiten weltweit eng mit den Behörden zusammen, um diese Strukturen einzudämmen und Gefahren für die Sicherheit im Straßenverkehr zu bekämpfen“, kommentiert Renata Jungo Brüngger, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG.

So rät das Unternehmen Kunden, gerade beim Online-Kauf genauer hinzusehen: Ist ein Produkt unfassbar günstig oder wird normalerweise in dieser Art gar nicht von Mercedes-Benz angeboten, solle man lieber Abstand nehmen.

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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