Quartalszahlen

PayPal mit Gewinneinbruch, Facebook mit neuen Rekorden und Alibaba mit schwächerem Wachstum

Veröffentlicht: 31.01.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 31.01.2019
Viele Dollar-Scheine

Nachdem der Online-Marktplatz Ebay seine recht soliden Zahlen für das vergangene Weihnachtsquartal herausgebracht hat, folgen nun auch andere Unternehmen. Während Facebook allerdings gigantische Gewinne verzeichnet und alle Image-Probleme einfach abzuschütteln scheint, lief es beim Zahlungsdienstleister PayPal nicht so gut. Der Amazon-Konkurrent Alibaba wächst zwar, dennoch scheinen die Investoren besorgt. Wir fasse die wichtigsten Zahlen zusammen.

PayPal mit schwachem Weihnachtsgeschäft

Obwohl das letzte Quartal erfahrungsgemäß jener Zeitraum ist, in dem die großen Branchenplayer durch das Weihnachtsgeschäft noch einmal ordentlich zulegen, musste PayPal für Q4 2018 eine Schlappe hinlegen. Wie eine dpa-Meldung beim Handelsblatt offenbart, brach der Nettogewinn des Zahlungsdienstleisters im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel ein: Nur noch 584 Millionen Dollar (etwa 508 Millionen Euro) konnten hier ausgewiesen werden.

Dennoch gibt es auch Positives zu berichten: Die Erlöse legten um ordentliche 13 Prozent auf insgesamt 4,2 Milliarden Dollar zu. Allerdings sei hier zu bedenken, dass das Wachstum zu einem „guten Teil“ Zukäufen zu verdanken war. Mit diesen Entwicklungen im Rücken hat Paypal seine Jahresziele für das aktuelle Jahr 2019 bestätigt, „stellte für das laufende Quartal aber einen geringeren Umsatz in Aussicht als von Analysten erwartet“, wie es weiter heißt. Dass diese Prognose von den Anlegern nicht unbedingt gut aufgenommen wurde, zeigen auch die Bewegungen an der Börse: Die Aktie fiel nachbörslich um zeitweise mehr als fünf Prozent.

Facebook verbucht neuen Rekordgewinn

Facebook scheinen die Krisen und Imageschäden nichts auszumachen – zumindest lassen sich bei den Unternehmenszahlen keine signifikanten Einbrüche ausmachen. Ganz im Gegenteil, denn im vierten Quartal 2018 konnte das soziale Netzwerk einen Rekordgewinn einfahren. Um satte 61 Prozent wuchs das Nettoergebnis an und erreichte einen Wert von knapp 6,9 Milliarden Dollar. Allerdings schreibt die Süddeutsche dazu: „Ein Vergleich mit den 4,27 Milliarden Dollar Gewinn vor einem Jahr ist nicht aussagekräftig, weil damals die einmalige Abgabe auf Auslandsgewinne im Zuge der US-Steuerreform den Überschuss drückte.“

Auch beim Umsatz sah es gut aus: Er steigerte sich um 30 Prozent auf etwas mehr als 16,9 Milliarden Dollar. Ebenfalls positiv sah die Entwicklung der Nutzerzahlen aus: Mit einem neunprozentigen Wachstum wurde ein Wert von 2,32 Milliarden aktiver monatlicher Facebook-Nutzer gezählt – und das selbst im europäischen Raum, wo die Nutzerzahlen in den vergangenen Monaten zeitweise zurückgegangen waren. Im nachbörslichen Handel stieg die Aktie zeitweise um mehr als vier Prozent.

Amazon-Konkurrent Alibaba wächst – aber langsamer

Auch der chinesische Amazon-Konkurrent Alibaba wächst unaufhörlich weiter. Der Umsatz des Konzerns wuchs im weihnachtlichen Quartal 2018 um satte 40 Prozent. Mit Blick auf andere Unternehmen scheint dieser Zuwachs gigantisch, doch wie es bei Reuters heißt, fiel das Plus „aber so niedrig aus wie seit 2016 nicht mehr“. In Sachen Gewinn konnten die Erwartungen hingegen übertroffen werden: Dieser stieg um etwa ein Drittel auf rund vier Milliarden Euro. Auf die Aktie hatten diese Zahlen einen guten Einfluss: Sie konnte im vorbörslichen Handel einen Anstieg um zwei Prozent verzeichnen. Als Zugpferd von Alibaba gilt das Cloud-Geschäft: Hier konnten mit einer 84-prozentigen Steigerung die höchsten Zuwächse verzeichnet werden.

Trotz der steigenden Umsätze und der Milliardengewinne wird auf die Sorgen verwiesen, die die aktuellen Zahlen bei den Investoren auslösen dürften. Das liege daran, dass die Umsatzzahlen als „Messlatte für die Konsumausgaben“ in China gelten. „Chinas Wirtschaftswachstum sank 2018 auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahrzehnten und wird sich voraussichtlich weiter abkühlen“, schreibt Reuters weiter.

Microsoft kann Gewinne steigern

Auch beim US-Software-Riesen sahen die Entwicklungen ganz gut aus: Der Umsatz wuchs um 12 Prozent auf 32,47 Milliarden US-Dollar. Allerdings waren die Analysten von einem Wert in Höhe von 32,54 Milliarden ausgegangen, was Enttäuschungen hervorrief. Die Aktie sackte nach Angaben von Golem nachbörslich etwas ab. Nachdem Microsoft im Vorjahreszeitraum aufgrund einer steuerlichen Belastung einen Nettoverlust von 6,3 Milliarden US-Dollar verzeichnen musste, sah es im Weihnachtsquartal 2018 deutlich besser aus: Der Gewinn lag bei 8,42 Milliarden US-Dollar. Alles in allem konnte Microsoft seinen Umsatz im Cloud-Computing-Geschäft steigern. Das Wachstum in anderen Bereichen verlangsamte sich hingegen.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Tina Plewinski

Kommentare  

#3 David Miller 2019-01-31 15:02
Es gibt nur wenige Händler, die mit Paypal zufrieden sind. Das grundlegende Problem ist, dass zwar der Händler die Gebühren tragen muss, im Konfliktfall fast ausschließlich für den Kunden entschieden wird. Da kann ein und derselbe Kunde 10 mal nacheinander bestellen und 10 mal sagen, sein Paket sei leer angekommen und bekommt 10 mal den Kaufbetrag umgehend gut geschrieben. Denn man glaubt natürlich dem Kunden und nicht dem Händler, mit dem man seit viele Jahren zusammenarbeit und an dem man hunderttausende Euro pro Jahr verdient. Im letzten Jahr hat man dann mit Gewalt und Drohung des Ausschlußes das Verbot von Extra Paypal Gebühren in Onlineshops durchgesetzt, da viele Händler sich gezwungen sahen, ihre hohen Paypal Verluste mit extra Gebühren zu kompensieren. Selbstverständl ich hat man sich damit nicht unbedingt mehr Freunde unter den Händlern gemacht. Den leider gibt es eine ganze Betrugsindustri e im Kielwasser von Paypal. Hierzu gibt es unsäglich viele Anleitungen im Internet, wie man Händler problemlos über Paypal betrügen kann. Und dadurch wachst die zahl der Händler, die sich trotz der Marktdominanz von Paypal vom Zahlungsanbiete r trennen.
Zitieren
#2 Wolfgang Köbke 2019-01-31 11:54
Wir als online Händler haben mit Paypal keine Probleme, jetzt und in der Vergangenheit auch nicht. das "flutsch prima" Jedenfalls geht es besser als mit Paydirekt - totgeborenes Kind -
Steuern zahlen auch ander Unternehmen in Deutschland nicht. Das ist kein Problem, sondern ein Problem der Poliik und Deutschland und der EU. Sie haben einfach keine Lust jenes zu Regel.
Zitieren
#1 Gert-Dietmar Hajda 2019-01-31 08:44
Da braucht man sich eigentlich nicht wundern, dass bei paypal der Gewinn einbricht. Dieser "Laden" legt m.E. ein regelrechtes kriminelles Verhalten an den Tag. Ich hatte und habe noch mit denen unwahrscheinlic he Probleme, die zum Teil erst gelöst worden sind als das Fernsehen (RBB) mein Problem in einer Sendung (Wirtschaft-Arb eit-Soziales) schilderte.
Man sieht auch daran dass mehr und mehr ebay Anbieter Zahlungen per paypal nicht akzeptieren und ebay sich ebenfalls von paypal zurückzieht.
Verwerflich finde ich auch, dass paypal hier in Deutschland hohe Gewinne einfährt dafür aber hier keine Steuern bezahlt aber kostenlos die deutsche Infrastrukter in Anspruch nimmt.
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.