Drei Milliarden gehackte Nutzerkonten

Yahoo einigt sich auf Zahlung von 117,5 Millionen Dollar

Veröffentlicht: 11.04.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 11.04.2019
Yahoo Logo an einer Hauswand

Ein massives Datenleck aus der Vergangenheit hält den Online-Anbieter Yahoo auch aktuell noch in Atem. In den Jahren 2013 und 2014 gelang es Angreifern, sensible Daten von allen drei Milliarden Yahoo-Nutzerkonten zu erbeuten:

Darunter befanden sich etwa Namen und E-Mail-Adressen der Nutzer, Telefonnummern, Geburtsdaten oder auch gehashte Passwörter. Daneben seien auch in einigen Fällen Sicherheitsfragen und -antworten entwendet worden. In der Branche wird dieses Leck als der größte Hackerangriffe in der digitalen Geschichte bezeichnet.

Vergleich: Yahoo bietet Ausgleichszahlung für Opfer

Dass Yahoo den Angriff unter Verschluss hielt, nachdem er entdeckt wurde, spielte dem Konzern nicht gerade in die Hände. Das Vertrauen der Nutzer sank und viele Opfer, deren persönliche Daten entwendet wurden, schlugen rechtliche Schritte ein: Etwa 194 Millionen Opfer (mit knapp 900 Millionen betroffenen Kundenkonten) hatten daraufhin Klage gegen Yahoo eingereicht.

Um die rechtlichen Streitigkeiten endlich ad acta legen zu können, hat der Konzern nun einen Vergleich vorgeschlagen. Wie Spiegel Online berichtet, ist das Unternehmen zu einer Zahlung von insgesamt 117,5 Millionen US-Dollar bereit: „Ein höherer Betrag wurde noch nie als Kompensation für gestohlene Daten gezahlt“, heißt es.

Angebot von Yahoo ist noch nicht unter Dach und Fach

Zuvor musste Yahoo eine Schlappe einstecken, denn die Anwälte der betroffenen Nutzer und der Konzern hatten sich eigentlich auf einen Vergleich geeinigt: Die zu zahlende Summe wurde dabei auf 50 Millionen Dollar festgelegt. Der Vergleich kam schließlich dennoch nicht zustande, da die zuständige Richterin diesen abwies und zugleich auch neue Berechnungen einforderte.

Die 117,5 Millionen US-Dollar, die Yahoo nun als Vergleichszahlung anstrebt, setzt sich laut Spiegel aus verschiedenen Faktoren zusammen – zum Beispiel aus kostenlosen Finanzdienstleistungen, die die Opfern von Yahoo in Anspruch nehmen können, Erstattungen von Beiträgen für Premium-Accounts oder auch Anwaltskosten, Gerichtskosten und Aufwandsentschädigungen. In trockenen Tüchern ist das Angebot noch nicht. In wenigen Wochen, am 27. Juni, soll die nächste Anhörung stattfinden.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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