Beschwerde auf EU-Ebene

41 Preisvergleichsplattformen beschuldigen Google des unfairen Wettbewerbs

Veröffentlicht: 29.11.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 29.11.2019
Google Gebäude

In der Vergangenheit wurde Google immer wieder vorgeworfen, den fairen Wettbewerb zu untergraben. Solche Vorwürfe reißen auch derzeit nicht ab – ganz im Gegenteil: Insgesamt 41 Preisvergleichsportale haben sich zusammengeschlossen und bei Margrethe Vestager, der zuständigen EU-Kommissarin im Bereich Wettbewerb, eine Beschwerde gegen Google eingereicht. 

Streit um Platzierung von Google Shopping und Konkurrenzprodukten

Die verschiedenen Preisvergleichsplattformen werfen dem Konzern vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen – konkret geht es dabei um den hauseigenen Dienst Google Shopping, den der Konzern in seinen Suchergebnissen bevorteilen und besser platzieren soll als konkurrierende Plattformen. 

„Dies führe dazu, dass nicht einmal fünf Prozent der Suchmaschinen-Nutzer auf den Angeboten der Preisvergleichsplattformen landen. Stattdessen werden sie direkt über Google Shopping zu den Shops der Händler weitergeleitet, wovon Google wiederum profitiere“, schreibt das Branchenportal t3n.

Markus Nigl, CEO von Geizhals Österreich, kommentierte, dass Google seine Monopol-Stellung im Bereich der Suchmaschinen „gnadenlos“ ausnutze und damit Tausende Arbeitsplätze in ganz Europa gefährde. Das Vorgehen von Google erhöhe den Druck auf konkurrierende Preisvergleichsportale massiv und resultiere schließlich in höheren Preisen, die Kunden zahlen müssen. Neben Geizhals gehören auch Portale wie Idealo, billiger.de, Ladenzeile oder auch Preis.de jenen Unternehmen, die gegen Google aufbegehren.

2017 erntete Google eine 2,4 Milliarden Euro teure Strafe 

Die aktuelle Kartellbeschwerde gegen Google ist nur der jüngste Meilenstein in einem langen Prozess, in dem die Frage zu klären gilt, ob und inwieweit Google seine Marktmacht missbraucht. Bereits vor zwei Jahren – im Sommer 2017 – hat Google eine Rekordstrafe in Höhe von 2,4 Milliarden Euro von der EU-Kommission kassiert. Damals sah es die Behörde als erwiesen an, dass Google seinen Preisvergleichsdienst Google Shopping bevorzugt und konkurrierende Vergleichsdienste herabgestuft (wir berichteten).

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#1 Bilbo 2019-11-29 12:07
Richtig so, Google bietet wenigestens faire Klickpreise, nicht so wie idealo mit 0,27 pro Klick (Tendenz steigend).
Da sollte auch mal dagegen vorgegangen werden.
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