Statistisches Bundesamt

Inflation stagniert, Verbraucherpreise bleiben stabil

Veröffentlicht: 02.09.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 02.09.2020
Geld

Für Kunden ist es eine gute Nachricht: Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, haben sich die Verbraucherpreise in Deutschland im August im Schnitt nicht verändert. Im Vergleich zum August 2019 sank das Preisniveau gar leicht um 0,1 Prozent. Hauptgrund für die weitgehend stabilen Preise sei die Mehrwertsteuersenkung im Zuge der Coronakrise. Seit Juli und bis Ende des Jahres gilt ein Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent statt 19 Prozent (Ermäßigt: fünf Prozent statt sieben Prozent). Das soll den Konsum ankurbeln und hat nach Auffassung des Bundesamtes auch Einfluss auf die Inflationsrate – im Juli war diese aufgrund der Mehrwertsteuersenkung erstmals seit Jahren negativ.

Besonders die Preise für Energie und Kraftstoffe sind gesunken: Im Vergleich zum Vorjahr waren sie 6,3 Prozent niedriger. Nahrungsmittel sind hingegen um 0,7 Prozent teurer geworden. Allerdings lag deren Preisanstieg in den Monaten zuvor noch bei vier Prozent. „Nach dem durch die Mehrwertsteuersenkung verursachten Rutsch im Juli pendelt die Inflationsrate nun um die Nullmarke, und dies dürfte wahrscheinlich auch in den kommenden Monaten zunächst einmal so bleiben“, erklärt LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert laut Spiegel.

Folgen der Coronakrise

Mit einem merklichen Anstieg werde erst wieder zum Jahresbeginn 2021 gerechnet, wenn die Steuersenkung auslaufe. Die Europäische Zentralbank strebt für den gesamten Euroraum eigentlich eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an, da dauerhaft niedrige bzw. sinkende Preise die Investitionsbereitschaft und damit die Wirtschaft bremsen. Nicht nur in Deutschland, im gesamten Währungsraum liegt die Teuerungsrate gerade weit unter dieser Marke.

Für Jörg Zeuner von der Union Investment Gruppe ist die Entwicklung eine klare Folge der Coronakrise. Vor allem die allgemeine Unsicherheit und eine nur langsam zurückgehende Arbeitslosigkeit schlagen auf Konsum und Investitionsbereitschaft durch, so Zeuner. Noch größer wäre der dämpfende Effekt, wenn alle Unternehmen die Mehrwertsteuersenkung komplett an die Verbraucher weitergeben würden. Dann würden, so die Statistiker, die Verbraucherpreise um 1,6 Prozent sinken. Die genauen Auswirkungen seien schwierig zu prognostizieren, denn verpflichtet sind die Unternehmen nicht, die Senkung weiterzugeben.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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