Der frühe Vogel

Großhandelspreise steigen so stark wie seit 1981 nicht mehr

Veröffentlicht: 13.07.2021 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 13.07.2021
Container am Hafen

Die Verkaufspreise im Großhandel sind im Juni stark gestiegen. Insgesamt legten die Großhandelspreise um 10,7 Prozent im Vergleich zum Juni 2020 zu, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden der Zeit zufolge mit. Damit seien die Preise so stark gestiegen wie seit fast 40 Jahren nicht mehr: Einen größeren Preissprung im Vergleich zum Vorjahr habe es zuletzt im Oktober 1981 gegeben. Damals legten die Preise infolge der zweiten Ölkrise um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu.

Dass die Großhandelspreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum so stark zulegten, liege dem Bundesamt zufolge auch an dem sogenannten Basiseffekt. Aufgrund der Coronakrise lag das Preisniveau im Juni letzten Jahres sehr niedrig. Im Vergleich zu den Großhandelspreisen im Mai 2021 fällt das Wachstum mit 1,5 Prozent zwar deutlich niedriger, aber trotzdem positiv aus.

Die größten Preissprünge gab es im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen: Hier stiegen die Preise um 37,7 Prozent. Auch im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug legten die Preise im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Teurer wurde es zudem bei Roh- und Schnittholz sowie Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel. Im Großhandel mit Datenverarbeitungsgeräten und Software sowie mit Fischen und Fischerzeugnissen sanken die Preise im Vergleich zu Juni 2020 dagegen.

Gorillas: Weitere Entlassungen führen zu erneuten Protesten

Der Schnelllieferdienst Gorillas hat offenbar mehrere Rider aus Nicht-EU-Ländern entlassen und damit erneute Proteste ausgelöst. Wie der Tagesspiegel berichtet, haben am Donnerstagabend rund 50 Personen vor einem Lagerhaus des Unternehmens in der Berliner Torstraße protestiert.

Gorillas soll zwei Rider fristlos gekündigt haben, obwohl sie nicht mehr in der Probezeit gewesen seien. Wie das Unternehmen mitteilt, sei das Arbeitsverhältnis deshalb beendet worden, weil die Arbeitserlaubnis der betroffenen Mitarbeiter abgelaufen sei. „Als Unternehmen stehen wir in der Pflicht sicherzustellen, dass immer eine gültige Arbeitserlaubnis vorliegt“, erklärte ein Sprecher. 

Dem widerspricht allerdings das Gorillas Workers Collective: Die Entlassenen hätten demnach Belege vorgelegt, dass sie berechtigt waren, weiter in Deutschland zu arbeiten. Die Lage bei dem Unternehmen scheint nach wie vor angespannt.

Wirecard-Zerschlagung spült weiteres Geld in die Kassen

Michael Jaffé, der Insolvenzverwalter von WIrecard, konnte weitere Firmenteile veräußern. Insgesamt seien die Erlöse aus der Zerschlagung des einstigen Vorzeigekonzerns auf 600 Millionen Euro gestiegen, heißt es bei Heise Online. Zuletzt habe Jaffé drei Tochterunternehmen in Südostasien verkaufen können und dafür eine mittlere zweistellige Millionensumme erhalten. 

Mit den Erlösen aus der Wirecard-Zerschlagung lässt sich die Rechnung aber offenbar noch lange nicht begleichen: Gläubiger und Aktionäre des zusammengebrochenen Konzerns haben Forderungen von über zwölf Milliarden Euro angemeldet.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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