Vertrauter von Jan Marsalek

Wirecard-Hintermann in Singapur festgenommen

Veröffentlicht: 02.09.2021 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 02.09.2021
Wirecard

Medienberichten zufolge wurde der 46 Jahre alte Henry O'Sullivan in Singapur festgenommen. O'Sullivan gilt als Vertrauter des ehemaligen Wirecard-Vorstands Jan Marsalek und soll in mehrere angebliche Partnerfirmen von Wirecard in Asien verwickelt sein. O'Sullivan sei am 1. September vor einem Bezirksgericht in Singapur angehört worden, eine Kaution wurde offenbar abgelehnt. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf die staatliche Zeitung The Straits Times.

O'Sullivan werde die Fälschung eines Dokuments vorgeworfen. Er soll 2016 das Unternehmen Citadelle, das in Singapur sitzt, zur Fälschung einer Saldenbestätigung angestiftet haben. Mit dem Dokument sei Wirecard-Vermögen in Höhe von 86,4 Millionen Euro auf einem angeblichen Treuhandkonto vorgetäuscht worden. In Singapur beträgt die Strafe für Dokumentenfälschung bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Wirecard-Skandal: 1,9 Milliarden Euro verschwunden

Der Wirecard-Skandal schlug im vergangenen Jahr hohe Wellen. Ende 2020 hatte der Konzern Insolvenz angemeldet. Schon vor zehn Jahren soll der Betrug des Unternehmens begonnen haben, über Jahre sollen die Wirecard-Chefs Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben. Insgesamt fehlen 1,9 Milliarden Euro in den Unternehmensbilanzen, die angeblich auf Treuhandkonten in Asien liegen sollten.

Vergangenen Juli wurden der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun und zwei weitere Ex-Vorstände festgenommen. Seit 2015 sollen die drei Vorstände die Bilanzsumme und das Umsatzvolumen erheblich aufgebläht haben. Mithilfe der geschönten Zahlen erschlich sich der Finanzdienstleister Kredite in Milliardenhöhe. Markus Braun schiebt die Schuld auf den Ex-Manager Jan Marsalek.

Dieser flüchtete, das Bundeskriminalamt fahndet seit einem Jahr nach ihm. Mittlerweile wird Marsalek mit internationalem Haftbefehl gesucht. Wo sich Marsalek aufhält, ist nach wie vor unbekannt. Das BKA geht von einem Aufenthaltsort im Ausland aus, immer wieder fallen in den Spekulationen  um den Verbleib von Jan Marsalek Russland und Asien als mögliche Orte. 

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Christoph Pech

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.