Der frühe Vogel

Die Mehrwertsteuersenkung hat für einen Milliarden-Konsumschub gesorgt

Veröffentlicht: 03.11.2021 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 03.11.2021
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Die Mehrwertsteuersenkung war 2020 eines der größeren Geschütze der Bundesregierung, um den Konsum nach dem ersten Lockdown wieder anzukurbeln. Von Juli bis Dezember sanken die Mehrwertsteuersätze von 19 auf 16, beziehungsweise 7 auf 5 Prozent – der Arbeitsaufwand für Händler wurde damals allerdings kritisch betrachtet und erste Umfragen nach dem Ende der Mehrwertsteuersenkung attestierten der Maßnahme eher zweifelhaften Erfolg. Aktuelle Studien zeichnen für diesen Punkt aber ein anderes Bild.

Demnach habe eine Gruppe von Ökonomen um Rüdiger Bachmann von der amerikanischen University of Notre Dame ermittelt, dass durch die Senkung der Mehrwertsteuer vor allem dauerhafte Konsumgüter früher angeschafft wurden, berichtet die FAZ. Das habe den privaten Konsum in der zweiten Jahreshälfte 2020 spürbar gestützt. Insgesamt soll durch die Mehrwertsteuersenkung ein Konsumschub von 34 Milliarden Euro entstanden sein, schätzen die Forscher.

Für die Analyse seien vier große Datensätze ausgewertet worden: Zwei Bundesbank-Umfragen, eine Sonderumfrage der Gesellschaft für Konsumforschung und ein Datensatz zu den tatsächlichen, über Scanner ermittelte Ausgaben der Deutschen. In allen Fällen habe sich gezeigt, dass die Befragten, die über die Entwicklung der Steuer informiert waren, höhere Konsumausgaben hatten. 

Facebook macht Schluss mit Gesichtserkennung

Die Enthüllungen um zweifelhafte Geschäftspraktiken sorgen offenbar dafür, dass Facebook aufräumen will: Der Konzern habe nun bekannt gegeben, dass das optionale Gesichtserkennungssystem abgeschaltet wird, berichtet t3n – gleichzeitig verweist Facebook darauf, dass ein Drittel der Nutzer diese Funktion, die explizit aktiviert werden musste, nutzten. 

Facebook wolle der Technologie nun die Zeit für eine gesellschaftliche Diskussion geben, heißt es. Die bereits gespeicherten Erkennungsdaten von einer Milliarde Menschen sollen nun gelöscht werden. Einen negativen Aspekt habe die Abschaltung der Gesichtserkennung: Der automatische Alt-Text, der vor allem Blinde und Sehbehinderte unterstützt, werde in Zukunft ungenauer arbeiten, da konkrete Personen auf Fotos nicht mehr erkannt werden.

Scayle: About You bündelt sein B2B-Geschäft

About You vereint seine Software und Dienstleistungen im B2B-Bereich unter der neuen Marke Scayle. Damit wolle das Unternehmen Limitierungen im Ausbau des Direct-to-Consumer-Geschäfts auflösen, die Innovationsfähigkeit und Geschwindigkeit erhöhen sowie das Potenzial entlang der Wertschöpfungskette entfalten, verspricht About-You-Gründer Tarek Müller laut Fashion United.

Scayle bietet drei Produkte: Eine Shopsoftware für den Aufbau eines Direct-to-Consumer-Geschäfts im Netz, Online-Marketing-Dienstleistungen und Unterstützung in der Logistik.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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Kommentare  

#2 Michael 2021-11-03 09:37
"Das habe den privaten Konsum in der zweiten Jahreshälfte 2020 spürbar gestützt. Insgesamt soll durch die Mehrwertsteuers enkung ein Konsumschub von 34 Milliarden Euro entstanden sein, schätzen die Forscher."

Interessant wäre doch zu wissen, wie viel Mehrkosten für die Umstellung gegenüberstehen , oder?

Es ist ja "schön", das der Konsumschub erhöht wurde und sich die endlich scheidende Regierung damit noch brüsten kann, aber was nutzt es den Unternehmern?
Hat sich das für sie nach Abzug aller Kosten für Umsetzung "Hüh" und dann wieder Umsetzung auf "Hott" (Softwareanpass ungen, Personal, ...) und ggf. rechtliche Kosten (Abmahnungen, Anwälte), Mehraufwand für den Steuerberater und und und für sie gerechnet, oder bleibts lediglich bei einer hübschen Zahl von 34 Milliarden?
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#1 Schliebe 2021-11-03 09:35
Tag,

was für ein Unsinn, der Verbraucher als auch die Firmen haben Investitionen/K onsum nur vorgezogen.
Das hat doch nichts mit echten langlebigen Effekten zu tun, immer wieder diese billige Augenwischerei.
Ja sicher, wir haben gute Umsätze geschrieben, das ist jedoch nur mit steigenden Steuerzahlungen verbunden. Wir erwarten für 2021 einen Rückgang von 10% gegenüber Vorjahr. Den die bisherige Umsatzsteigerun g ist nur den gestiegenen Einkaufspreisen geschuldet, somit kein echtes Plus. Jetzt warten wir mal die letzten zwei Monate von 2021 ab und dann wird abgerechnet.

Die Industrie hat extreme Lieferschwierig keiten, stark steigende Einstandspreise und unsere Politik verteilt das Fell, bevor der Bär erlegt wurde!


Viel Erfolg
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