Studie des TÜV-Verbands

So einsam, krank und dick macht Homeoffice

Veröffentlicht: 28.03.2022 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 28.03.2022
Frau vor Laptop

Arbeiten im Schlafzimmer oder der Küche, keinen analogen Kontakt zu den Kollegen, wenig Bewegung – viele Büro-Arbeitende mussten und müssen sich während der Corona-Pandemie auf teils ungünstige Bedingungen einstellen. Der TÜV-Verband hat jetzt in einer repräsentativen Studie gezeigt, wie gravierend die Auswirkungen des Arbeitens im Homeoffice sein können. Dafür wurden im Januar 2022 1507 Personen befragt.

Probleme im Homeoffice: Ein Drittel fühlt sich einsam oder hat zugenommen

Demnach klagt rund ein Drittel der Befragten über Einsamkeit und fühlt sich im Homeoffice isoliert. Zwölf Prozent sehen das Arbeiten von Daheim häufig als psychische Belastung. Und sogar 37 Prozent haben mit körperlichen Problemen zu kämpfen und monieren, dass sie zugenommen haben. „Eng getaktete Videokonferenzen, kaum Pausen und die fehlenden persönlichen Kontakte führen bei vielen Beschäftigten im Homeoffice zu Erschöpfung, Gereiztheit oder Gefühlen der Isolation. Die Arbeitszeit nimmt zudem zu, da Laptop und Diensttelefon oft bis in die späten Abendstunden eingeschaltet sind“, erklärt André Siegl, Arbeitsschutzexperte des TÜV-Verbands. Hinzu kommen schlecht eingerichtete Arbeitsplätze sowie mangelnde Bewegung. Nur die Hälfte habe etwa einen ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz zu Hause. „Nach zwei Jahren Pandemie mit langen Homeoffice-Zeiten sind viele Arbeitnehmer körperlich und mental angeschlagen“, so der Experte. Die Gefahr für Burnout und andere Krankheiten steige dadurch.

Zurück ins Büro: Darauf müssen Unternehmen achten

Zwar lief die Homeoffice-Pflicht am 20. März aus, Unternehmen sollten sich aber trotzdem auf eine neue mögliche Arbeitswelt und geänderte Anforderungen der Mitarbeiter einstellen – etwa durch eine neue Gestaltung der Büros und neue Regelungen zu Homeoffice und mobilem Arbeiten. „In den Büroräumen wird neben der Arbeit das soziale Miteinander der Kolleginnen und Kollegen immer wichtiger“, so Siegl. Das könnten Unternehmen etwa mit Sitzecken und großzügigen Kaffee-Küchen umsetzen. Insgesamt sei eine gesundheitsfördernde Unternehmenskultur wichtig, etwa durch Fortbildungen zu Zeit- und Selbstmanagement, Stressbewältigung oder Gesundheitsförderung.

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