Rückzug von der Übernahme

Twitter bereitet Klage gegen Musk vor – mit seinen ehemaligen Anwälten

Veröffentlicht: 12.07.2022 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 12.07.2022
Elon Musk und Twitter

Nachdem Elon Musk erklärt hat, die Übernahme von Twitter für 44 Milliarden Dollar nicht durchzuziehen, will der Kurznachrichtendienst den Milliardär nun offenbar juristisch dazu zwingen. Aus Sicht von Twitter sei der Rückzieher „ungültig und unrechtmäßig“, wie der Spiegel die Anwälte des Unternehmens zitiert. Twitter habe nicht gegen die Übernahmevereinbarung verstoßen, Musk dagegen verletze die Vereinbarung wissentlich und absichtlich.

In dem Schreiben an Elon Musk, das bereits am Montag bei den Aufsichtsbehörden eingereicht wurde, heiße es wörtlich: „Twitter fordert, dass Herr Musk und die anderen Musk-Parteien ihren Verpflichtungen aus der Vereinbarung nachkommen, einschließlich ihrer Verpflichtungen, sich nach besten Kräften zu bemühen, die vorgesehenen Transaktionen zu vollziehen und wirksam werden zu lassen“.

Twitter verpflichtet Ex-Anwälte von Elon Musk

Tesla-Gründer Elon Musk hatte am Freitag angekündigt, vom Kauf zurückzutreten. Er behauptet, dass Twitter mehr Fake-Accounts habe als von Twitter selbst kommuniziert. Twitter sei der Pflicht nicht nachgekommen, Musk den entsprechenden Datenzugang zur Überprüfung bereitzustellen. Twitter wiederum hat bereits angekündigt, in Delaware vor Gericht gehen zu wollen – der offizielle Sitz des Unternehmens. Der Delaware Chancery Court könnte dort auch den Vollzug einer Übernahme anordnen.

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Pikant: Für die Klage gegen Musk hat Twitter die Anwaltsfirma Wachtell, Lipton, Rosen & Katz angeheuert, so Reuters. Die Kanzlei hat 2018 noch mit Musk zusammengearbeitet, als es um das Börsen-Delisting von Tesla ging. Musk nahm Tesla dann allerdings doch nicht von der Börse und handelte sich damit Probleme mit der US-amerikanischen Börsenaufsicht ein, die ihm Marktmanipulation vorwarf. Musk und Tesla mussten jeweils 20 Millionen Dollar Strafe zahlen.

Für die Aktien von Tesla und Twitter ist der aktuelle Streit indes Gift. Die Aktie von Twitter verlor am Freitag über elf Prozent und liegt derzeit nur bei gut 32 Dollar – das Übernahmeangebot von Elon Musk beträgt 54,20 Dollar je Aktie. Analysten warnen, dass Musks Manöver dem Unternehmen nachhaltig schaden könnte. Auch die Tesla-Aktie verlor zwischenzeitlich etwa sieben Prozent.

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Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#1 käufer 2022-07-13 08:02
Elon - immer erst vorher in den Geldbeutel schauen ob wann auch die Kohle hat, die man ausgeben möchte. War vielleicht bisher anders, aber jetzt scheint der Wind aus einer anderen Richtung zu pfeifen.
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