Der frühe Vogel

Die Gasumlage steht auf der Kippe

Veröffentlicht: 26.09.2022 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 26.09.2022
Gas- und LNG-Pipelines

Die umstrittene Gasumlage wird immer unwahrscheinlicher tatsächlich umgesetzt. Nach der Verstaatlichung von Uniper wurde die Kritik an der Maßnahme, die unter anderem zur Rettung des angeschlagenen Unternehmens vorgesehen war, immer lauter. Wie der Spiegel berichtet, hat sich nun auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zu der Gasumlage geäußert. Seiner Ansicht nach stelle sich dabei „weniger die Rechtsfrage, sondern immer mehr die wirtschaftliche Sinnfrage“.

Lindner zufolge brauche es keine Gasumlage, die den Preis erhöht, sondern eine Gaspreisbremse, die der Preissteigerung entgegenwirkt. „Eine Gaspreisbremse muss allen Menschen in einer Volkswirtschaft schnell helfen“, betonte der Finanzminister. Unterstützung erhält er vom Grünen-Chef Omid Nouripour: „Wir brauchen natürlich auch einen Gaspreisdeckel“, erklärte dieser auf dem Landesparteitag der bayerischen Grünen. Das sei zwar eine „komplizierte Maßnahme“, aber sie werde gemeinsam erarbeitet.

Die Gasumlage wurde für alle Gasnutzer auf rund 2,4 Cent pro Kilowattstunde festgelegt. Sie gilt als eines der wichtigsten Vorhaben der Bundesregierung, um auf die Energiekrise zu reagieren – und sorgt bereits seit Wochen für Streit in der Regierungskoalition. Selbst das Bundeswirtschaftsministerium macht mittlerweile rechtliche Bedenken an der Gasumlage aus. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die Maßnahme federführend geplant, um Gasimporteure zu stützen.

Euro fällt auf niedrigsten Stand seit 2002

Der Euro gerät in der aktuellen Situation verstärkt unter Druck: Nun ist die Währung auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen und kostete zwischenzeitlich nur 0,97 US-Dollar, berichtet der Spiegel. „Die hohen Energiepreise würgen derzeit regelrecht die Konjunktur ab“, erklärt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. 

Weil die Eurozone bei der Energieversorgung stark von Russland abhängig war, leide sie unter den hohen Energiepreisen stärker als die USA. „Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges werden nun erst richtig sichtbar und könnten kaum brutaler sein“, so Gitzel weiter. Daneben belasten weitere Faktoren den Euro: So sorge etwa die Wahl in Italien, bei der die nationalistische Kandidatin Giorgia Meloni gute Aussichten auf den Wahlsieg hat, für Unsicherheiten.

London: Mutmaßlicher Uber-Hacker gefasst

Die Londoner Polizei hat auf Twitter erklärt, einen 17-Jährigen in Oxfordshire festgenommen zu haben. Bei dem Jugendlichen soll es sich um den mutmaßlichen Uber-Hacker handeln, heißt es bei Golem.de. Die Polizei selbst äußerte sich nicht weiter dazu, sondern erklärte lediglich, dass die Festnahme „wegen des Verdachts auf Hacking“ erfolgt sei. Die Verkündung der Festnahme eines einzigen Teenagers lege aber nahe, dass es sich um einen bedeutenden Fall handeln müsse.

Uber war vor etwas über einer Woche gehackt worden. Der Angreifer habe die internen Systeme des Unternehmens komplett kompromittiert. In einer E-Mail an die Belegschaft forderte der nach eigenen Angaben 18-jährige Hacker höhere Löhne für die Mitarbeiter.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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