Der frühe Vogel

Sparkurs verschärft: Mark Zuckerberg forciert Entlassungen bei Meta

Veröffentlicht: 30.09.2022 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 30.09.2022
Mark Zuckerberg

Die Wirtschaftslage ist angespannt, Meta muss erstmals Rückgänge in Sachen Gewinn, Marge und Umsatz hinnehmen. Dass das Unternehmen einen Sparkurs einschlagen muss, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde bereits vor einigen Tagen berichtet. Nun hat Mark Zuckerberg sich aber in seiner wöchentlichen Fragerunde konkret zu den Maßnahmen geäußert, berichtet Heise Online unter Berufung auf Bloomberg. 

Demnach kürzt die Facebook-Mutter die Budgets fast aller Teilbereiche ein. Davon seien selbst die Bereiche betroffen, die noch wachsen sollen. Die meisten Arbeitsgruppen sollen schrumpfen – und das auf kuriose Art und Weise: „Besondere Führungskraft von Oben dürfen die Angestellten nicht erwarten: Zuckerberg wünscht, dass sie sich untereinander ausmachen, wer gehen muss“, schreibt Heise. 

Um die Schrumpfziele zu erreichen, können frei werdende Stellen nicht neu besetzt werden, Mitarbeiter entlassen oder in andere Konzernabteilungen abgeschoben werden. Da konzernweit gespart werden soll, dürfte also selbst letzteres eher unwahrscheinlich sein. Zudem verhängte Zuckerberg dem Bericht zufolge einen Einstellungsstopp. Ende 2023 soll Meta mit einem deutlich kleineren Team arbeiten.

Die Börse reagierte empfindlich auf das Bekanntwerden der Sparziele: Die Meta-Aktie fiel um 3,7 Prozent und erreichte einen Schlusskurs von 136,41 US-Dollar. Das entspreche einem Wertverlust von fast 60 Prozent seit Beginn des Jahres.  

Die Inflation hat sich wieder beschleunigt

Die Inflationsrate in Deutschland ist im September auf zehn Prozent gestiegen. Das hat das Statistische Bundesamt dem Spiegel zufolge verkündet. Im August war die Inflationsrate bereits auf 7,9 Prozent gestiegen, nachdem sich die Lage im Juni und Juli etwas entspannt hatte. Grund für den sprunghaften Anstieg sind wegfallende Entlastungsmaßnahmen: Das 9-Euro-Ticket ist Ende August ausgelaufen, auch der Tankrabatt gilt nicht mehr.

Zudem treiben Preissprünge im Energiesektor infolge des Ukrainekriegs und steigende Lebensmittelpreise die Inflationsrate weiter an. Die Kaufkraft der Menschen ist mittlerweile spürbar gesunken. Um auf die sich verschärfende Krise zu reagieren, hat die Bundesregierung am Mittwoch eine Gaspreisbremse angekündigt, die den steigenden Energiekosten entgegenwirken soll. 

Hennes & Mauritz: Quartalsgewinn bricht drastisch ein

Der H&M-Mutterkonzern musste einen deutlichen Gewinnrückgang im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/2022 melden: Während der Umsatz immerhin noch leicht um drei Prozent zulegen konnte, brach der Betriebsgewinn um 85,6 Prozent ein. Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um 88,7 Prozent, berichtet FashionUnited.

„Gestiegene Rohstoff- und Frachtpreise sowie ein stärkerer US-Dollar führten zu erheblichen Kostensteigerungen beim Einkauf von Waren“, erklärt Konzernchefin Helena Helmersson die Entwicklung. Der Konzern habe sich dazu entschieden, die höheren Einkaufspreise nicht vollständig an die Kunden weiterzugeben – das schlägt sich auf die Bruttomarge nieder.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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