Drohende Insolvenzwelle?

Immer mehr Unternehmen zahlen ihre Rechnungen verspätet oder gar nicht

Veröffentlicht: 11.10.2022 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 11.10.2022
Insolvenz

In den vergangenen Wochen sind laut Creditreform über 2,1 Millionen Rechnung verspätet bezahlt worden, etwa 280.000 sogar deutlich verspätet. Grund dafür sind dem Unternehmen zufolge vor allem die steigenden Energiekosten. „Das Ausfallrisiko bei Unternehmen steigt derzeit fast wöchentlich“, so der Leiter der Wirtschaftsforschung von Creditreform, Patrik-Ludwig Hantzsch, gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Es sei dabei „egal, ob Kleinunternehmen, Mittelständler oder Großkonzerne, Unternehmen aller Größenklassen lassen ihre Kreditgeber zurzeit länger und über das gesetzte Zahlungsziel hinaus auf den Geldeingang warten“, so Hantzsch. Besonders die Baubranche sei betroffen. „Das ist insofern bemerkenswert, als dass sie bislang auch in der Coronapandemie ein Konjunkturmotor war“, so Hantzsch weiter.

Mehr Insolvenzen im kommenden Jahr?

Mit einer Insolvenzwelle sei deswegen zwar nicht zu rechnen, wohl aber mit einem Anstieg der Insolvenzen, nachdem diese bis August noch rückläufig gewesen sind. Hantzsch geht von einem starken Anstieg im ersten Quartal 2023 aus. Dies wiederum sei aber „richtig und wichtig, denn eine Marktwirtschaft vertrage es nicht, ‚wenn alle Unternehmen auf Teufel komm raus am Leben erhalten werden‘“, wie der Spiegel den Leiter der Wirtschaftsforschung zitiert.

Schon im September stieg die Zahl der Insolvenzen um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 762. In den nächsten Monaten werde die Zahl weiter steigen, prognostizierte Steffen Müller vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Das IWH veröffentlichte am Montag seinen Insolvenztrend. Gründe dafür sind steigende Kosten für Energie, Löhne und Kreditzinsen sowie stark steigende Preise bei wichtigen Produktionsfaktoren.

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Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#1 Christofer 2022-10-12 10:04
Dies wiederum sei aber „richtig und wichtig, denn eine Marktwirtschaft vertrage es nicht, ‚wenn alle Unternehmen auf Teufel komm raus am Leben erhalten werden‘“ Ich glaube ich habe mich hier gerade hoffe ich verlesen ! Wer ist denn bitte Schuld an dem das Firmen pleite machen ? Diese Firmen haben genau so das Recht gerettet zu werden wie eine Lufthansa oder andere die von unseren Milliarden überlebt haben. Unverschämt Herr Wirtachaftsfors cher sehr einseitige Sichtweise und kein Verständnis im Artikel zu finden für Millionen von leidenden Menschen die hinter diesen Pleiten stecken.
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